15. (5. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.
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den Kopf gefallenen und nicht gerade zaghaften Berliner Kinder großen Schrecken und sie machten, daß sie bei diesem gefährlichen Weihnachtsmann vorbeikamen.
Dann findet sich in der Mark hier und da noch St. Niklas, auch wohl in Begleitung des Knechts Ruprecht, beritten als der bekannte Schimmel-Reiter, der mittelbar an Wotan erinnert.
Dieser St. Niklastag in Moabit wird den Anwesenden zur Beteiligung hiermit kund und zu wissen getan. Der anwesende zweite Vorsitzende wird auf Befragen gern nähere Auskunft erteilen. (An diese Mitteilnng knüpfte sich eine Besprechung, bei welcher sich die Herren 0. Monke, Dr. Schulze-Veltrup, Landesbauinspektor Wulf, R. Mielke u. A. beteiligten.)
VII. Zur Roland-Kunde.*
Steh’ dann ruhig, Rulandsbild!
Steh' standfest und unerschüttert
Unter Deines Kaisers Schild I (Inschrift dos Roland-Brunnen von 1737 in Bromen-Xeustadt.)
Unter diesem Wahrspruch veröffentlicht unser hochgeschätztes korrespondierendes Mitglied Archivrat Dr. Georg Sello: „Vi'ndiciae Rnlandi Bremensis. Zu Schutz und Trutz am 500jährigen Jubiläum des Roland zu Bremen. (Mit 21 Tafeln und einer Kartenskizze. Bremen. Druck und Verlag von Max Nössler, 1904. VIIL 94. S. 8 n .) Nur in 200 Exemplaren gedruckt und deshalb schon bei der Herausgabe eine literarische Seltenheit, wird, wie mir der Verfasser mitteilte, der Hauptinhalt in die eigentliche vom Senat der Freien und Hansestadt Bremen für das Rathaus - Jubiläum i. J. 1905 beabsichtigte Festschrift aufgenommen werden. Das Büchlein erörtert nach der bekannten scharfkritischen Methode des gelehrten und eminent belesenen Autors als vindiciae Rulandi Bremensis die kontradiktorische Darlegung der Besitzansprüche Rolands auf sein von ihm seit unvordenklicher Zeit ausgeübtes Bremer Ehrenamt, den Rolands-Schild, das Roland-Reiten, den Rolands-Mantel, das Rolands-Schwert, Rolands Namen und Wanderjahre. Es werden hierbei die verschiedenen Arten der Rolande, die wirklichen und sogenannten, die verschiedenen Überlieferungen und willkürlichen Erfindungen, die gelehrten Deutungen und Theorien, kurzum man möchte sagen, alles was zum „Roland-Rummel“ gehört, teils im Haupttext, teils in den außerordentlich reichhaltigen Anmerkungen besprochen und beleuchtet. Trotz alle dem ist S. weit entfernt von dem Glauben, daß er die Roland-Fragen nunmehr alle gelöst habe, und sagt in dieser Beziehung: „Im Laufe der letzten zwei Jahre hat eine Reihe, mit Bezug
*) Zu vergl. Brandenburgia XII. 57, 166, 277, 414; XIII. 130, 133.
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