15. (5. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.
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wurden, daß über den berechenbaren Miteinfluß aller Planeten auf unsere Witterungserscheinungen gar kein Zweifel mehr herrschen kann.“
Diese Quadratur brachte Schneider, wie angedeutet, auf der Inschriftstafel der Hausfassade an.
Schneider hatte mancherlei Verluste erlitten, aber auch zweimal das große Loos gewonnen, was ihn in seiner anserwählten göttlichen Mission bestärkte. So sagt er: „Von dem lieben Herrn Jesu bin ich
im Jahre 1832 auf eine wunderbare Weise zur Tätigkeit für die Verbesserung der meteorologischen Forschungen geführt worden, ward dann von dem lieben Gott am 22. November 1836 ebenfalls in wunderbarer Weise berufen, die Astrometeorologie ins Leben zu rufen. In dem Maße, als ich auf seine vernehmbare Stimme lauschte und mich durch sie führen ließ, machte die neue Wissenschaft reißende Fortschritte. Die Astrometeorologie ist also mein unantastbares Eigentum und so erkläre ich, daß niemand sie treiben und benutzen darf als der von mir die Gerechtsame zur Benutzung und Weiterführung erkauft hat. Ich sehe mich zu dieser Erklärung veranlaßt, damit eine Gesellschaft, die sich zu ihrer Ausbeutung verbindet, in ihrem Eigentumsrecht geschützt bleibe. An Gottes Segen ist Alles gelegen.“
Letzterer lag aber doch nicht auf den unfruchtbaren Spekulationen Schneiders, enttäuscht ruft er 1864 aus: „Die sehr mühsame Arbeit ist
vergebens gewesen und die sehr bedeutenden Kosten waren unnütz verschwendet.“
Das wahrste Wort Schneiders, denn selbst das Kapital, das er dem Könige vermachte, damit aus den Zinsen ein neuer Astrometeorologe engagiert würde, wurde auf Doves Gutachten hin von Allex-höchster Stelle abgelehnt.
Auch das Motto Leibnitzs: „er strebt den erkannten Gestirnen zu“ deutet auf die Astronomie und die ist in dem ältesten Akademiegebäude ja betrieben worden. Auch war, wie ich bei Besprechung der 200 Jahrfeier der Akademie am 19. März 1900 (Brandenb. IX. S. 43 u. 255) erwähnte, diese gelehrte Gesellschaft bezüglich ihrer Einnahmen auf die Einkünfte aus der Herstellung des Kalenders angewiesen.
Diels’ geistvolle Rede verbreitete sich noch weiter über die Astronomie und ihre Vorläuferin, die Astrologie, bei den Kulturvölkern der alten Welt. Wir sind dem Herrn Verf. auch vom Standpunkt der Heimatkunde sehr verbunden.
XXII. Der Teltower Kreiskalender 1905, von welchem u. M. Dr. Spatz freundlichst ein Exemplar mitteilt, erreicht an Stofffülle und geschickter Anordnung vollauf seinen Vorgänger. Sie finden darin insbesondere die Fortsetzung der Schilderungen des werdenden Teltow- Kanals.
