Heft 
(1904) 13
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17. (0. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

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Präsidenten von M. das Licht der Welt erblickt. Nach Absolvierung des Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums bezog er die Universitäten Göttingen und Halle. In Merseburg, wo er zugleich am Gericht tätig war, genügte er bei dem 12. Thüringischen IIusaren-Regiment seiner Militärpflicht, als der Krieg gegen Oesterreich ausbrach. Bis zum Jahre 1872 blieb Herr v. Manteuftel im aktiven Militärdienst, nachdem er den französischen Feldzug als Adjutant des Generalkommandos des IV. Armeekorps mit­gemacht hatte. Seine Tätigkeit im Verwaltungsdienst begann er sodann 1872 als Landrat des Kreises Luckau. Dort wurde er als Vertreter des Kreises Luckau-Kalau 1877 in den Reichstag gewählt, dem er als Führer der konservativen Fraktion bis zum Jahre 189^, wo er eine Wiederwahl ablehnte, angehört hat. 1882 in das Herrenhaus berufen, bekleidete er seit 1891 die Würde des Vizepräsidenten dieses Hauses. Zum Landes­direktor der Provinz Brandenburg wurde er 1896 ernannt. Aus Anlaß seines Geburtstages sind dem allgemein geschätzten Parlamentarier und Verwaltungsschef zahlreiche Beweise seiner Beliebtheit in Gestalt unge­zählter drahtlicher Glückwünsche und Blumenspenden zugegangen. Auch vom Reichskanzler Grafen von Bülow war ein herzliches Telegramm eingelaufen; ähnlichen Inhalt hatte das Telegramm, in welchem der Prä­sident des Herrenhauses Fürst zu Inn- und Knyphausen seine Glück­wünsche aussprach. Allerhöchsterseits ist dem Herrn Landesdirektor die Titulatur Exzellenz verliehen worden. Wir erfreuen uns dieser Aus­zeichnung und wünschen herzlichst Glück, indem wir uns gern daran erinnern, daß die Brandenburgs bezüglich des Jahreszuschusses von 51)0 M aus Provinzialmitteln und hinsichtlich der Benutzung dieses schönen Ständehaus-Sitzuugssaals dem Herrn Landesdirektor allzeitig zum lebhaftesten Dank verpflichtet ist.

IV. Unser Mitglied Herr Stadtrat August Mieck in Prenzlau ist uns durch den Tod entrissen worden, für die Heimatkunde unserer Provinz, insbesondere die unserer Uckermark, ein herber Verlust. Der Vorstand des uns befreundeten Uckermärkischen Museums und Geschiehts-Vereins teilt uns den beifolgenden Nachruf, und Herr Professor Raettig in Prenzlau, Vereins-Schriftführer i. V. den darauf folgenden sich anschließenden Lebenslauf gütigst mit.

Am 24. November 1904 verstarb zu Stettin, wo er Heilung von langem Leiden suchte, der Königliche Kommissions- und Stadtrat Herr August Mieck, der Kustos des Uckermärkischen Museums. Durch seinen Tod hat der Uckermärkische Museums- und Geschichts- Verein einen unersetzlichen Verlust erlitten. Ihm war es in erster Linie zu verdanken, daß unser Museum in der kurzen Zeit seines Bestehens auf die Höhe gelangt ist, auf der es sich anerkannter­maßen zur Zeit befindet, Mit seinem rastlosen Eifer und seiner