382
17. (6. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.
nie ermüdenden Arbeitsfreudigkeit verband der Verewigte jene Begeisterung für die Aufgaben und Ziele des Museums- und Geschichts- Vereins, die die Voraussetzung jeden groben Erfolges auf diesem Gebiete bildet. Die Vervollständigung des Museums und die wissenschaftliche Ausbeutung und Bearbeitung der Sammlungen betrachtete er als sein eigentliches Lebenswerk. Der Tod hat ihn mitten aus seiner erfolgreichen Tätigkeit für das Museum, der er trotz der Aufechtungen der Krankheit bis in die letzten Lebenstage hinein oblag, herausgerissen, und der Verein steht tieferschüttert an der Bahre des verdienten Mannes, dessen Tod eine unschließbare Lücke reibt, dessen Andenken jedoch, so lange das Uckermärkische Museum besteht, als ein gesegnetes fortleben wird.
Der Vorstand
des Uckermärkischen Musenms- und Geschieht«-Vereins zu Prenzlau.“
Lebenslauf. August Mieck, evangelisch, war der Sohn des aus einer alten pommerschen Landwirtsfamilie stammenden Stellmachers und Wagenbauers Friedrich Mieck und wurde zu Schwerin in Mecklenburg, wo sich seine Eltern nach Ausbruch der Revolution in Berlin vorübergehend aufhielten, am 17. Mai 1848 geboren. Er besuchte bis zur Erlangung des Zeugnisses für den einjährig-freiwilligen Militärdienst das Küllnische Gymnasium in Berlin und widmete sich dann auf Anregung des derzeitigen Stadtgerichtsrats Lessing, Besitzers der Vossischen Zeitung, dem Buchhandel, den er in der Vossischen Buchhandlung zu Berlin erlernte. Als erster Gehilfe in der Buchhandlung von Mitscher u. Rüsteil (Unter den Linden 64) wurde er mit Schriftstellern und Dichtern von Ruf bekannt und trat durch eigene Gedichte, Novellen u. literarisch-kritische Aufsätze namentlich mit Otto Kuppius und lloffmann von Fallersleben in freundschaftliche Beziehungen. Auf Empfehlung des aus Prenzlau gebürtigen Verlagsbuchhändlers Haack, des Herausgebers der Modenzeitung Victoria, trat er 1870 in die C. Vincentsche Buchhandlung ein und wirkte an der Redaktion des von dieser herausgegebenen Lokalblatts „Uckermärkischer Kurier“ mit.
Am 15. August 1872 erwarb er die hiesige Kolbergsche Buchhandlung u. Buchdruckerei (J. Uhse), verkaufte aber 1880 das Sortimentsgeschäft und widmete sich fortan ausschließlich seinem Verlage (1. Prenzlauer Zeitung und Kreisblatt. 2. Dorfbote und 3. Landbote). Der Buchdruckerei fügte er eine lithographische Anstalt, Steindruckerei, Kontobücherfabrik und Buchbinderei hinzu.
Nach dem Inkrafttreten des neuen Genossenschaftsgesetzes gründete er viele Genossenschaftsmolkereien, die er unter seiner Leitung zu einem Molkerei- Kevisionsverband vereinigte, und zugleich den Molkereiverband „Kleeblatt“. Das milchwirtschaftliche Institut (Lehranstalt) der Provinz Brandenburg, die Rotlauf-Impfanstalt, sind in Prenzlau, entstanden aus seiner eigensten Initiative. Aus soiner mit Ida Kolberg am 16. Oktober 1872 geschlossenen Ehe entstammen drei noch lebende Kinder, ein Sohn (Dr. jur.) und zwei Töchter Ida und Anna. Seine Gattin starb am 25. Januar 1895.