Heft 
(1904) 13
Seite
383
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17. (6. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres. 383

Im Jahre 1900 wurde er zum zweiten Male zum Stadtverordneten ge­wühlt, nachdem er am 18. April desselben Jahres den Charakter als König­licher Kommissionsrat erhalten hatte. Im gleichen Jahre wurde er zum Stadt­rat gewühlt.

Am 9. Januar 1901 zum Kustos unseres Museums ernannt, hat er seither diesem neu geschaffenen Institut sowie der prähistorischen Wissenschaft seine unermüdliche Arbeitskraft und sein wärmstes Interesse gewidmet. Von seinem rastlosen Eifer gibt besonders der blühende Zustand unserer Sammlungen und die große Anzahl wissenschaftlicher Arbeiten Zeugnis, die er allerdings zum teil mit Sanitätsrat Dr. Schumann-Löcknitz gemeinsam verfaßt und ver­öffentlicht hat. Zu nennen sind besonders:

1. Der Ilacksilberfund von Alexanderhof, von Bahrfeldt und Mieck.

2. Die gravierte Bronzeschale von Groß-Fredenwalde, von A. Mieck.

3. Das Gräberfeld bei Oderberg-Bralitz, von II. Schumann u. A. Mieck.

4. Das steinzeitliche Gräberfeld von Jagow, von A. Mieck.

5. Die Steinzcitgräber der Uckermark, von Schumann und Mieck, und kleinere Aufsätze in unsern periodischen Veröffentlichungen. Bei seinem Tode (24. November 1904) vermachte er seine eigene Sammlung prähistorischer Funde und seine aus Privatmitteln beschaffte Bibliothek prähistorischer Werke u. a. durch Testament dem Uckermärkischen Museums- und Ge­schichtsverein.

C. Naturgeschichtliches.

V. Neue Mammut-Funde. In der Prenzlauer Kiesgrube links von der Chaussee nach der kleinen Heide zu grub am 31. Juli 1902 ein Arbeiter einen Maminut-Mahlzahn aus, der noch in einem Kieferknochen steckte und ins Uckermärkische Museum kam. In derselben Grube fand vor einigen Jahren ein Arbeiter einen kleinen Mammutzahn und einen Mammutknochen von riesigen Dimensionen, letzterer zerschlagen und fort­geworfen, ersterer im Uckermärkischen Museum. Im Jahre 1891 wurden in einer anderen Kiesgrube, östlich vom Röpersdorfer Wege und unweit der städtischen Kiesgrube gelegen, ein Mammutzahn und andere Teile eines Mammuts ausgegraben. Diese Stücke sind nach Berlin in das Märkische Museum gekommen; die daselbst unter B. II. 9033 katalogisierte durch­bohrte und in der Drift abgerollte Hacke aus einem Geweihstück des grönländischen Rentiers stammt aus einer dieser bei Prenzlau belegenen Kiesgruben, wahrscheinlich aus den zuletzt genannten. Vgl. A. Mieck: Zwei Mammut-Backenzähne aus der Kiesgrube bei Prenzlau. Mitt. des Uckerm. Museums- usw. Vereins Bd. I S. 122.

VI. Eine doppelte sogen. Hexenschüssel, welche in Spiegel­hagen bei Perleberg gefunden und dem Märkischen Provinzial-Museum durch Herrn Lehrer Schmidt dortselbst verehrt worden ist, lege ich Ihnen vor, weil dies Exemplar außerordentlich schön, man möchte sagen sinnreich von der Natur gebildet ist: ein Becher von sogen. Stehauf-