Issue 
(1904) 13
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17. (ß. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

aus, im Gegenteil sie berühren sich im Volksglauben. Wie man das Blut Geköpfter trank, um von der Fallsucht geheilt zu werden, mag man auch geglaubt haben, daß Galgenholz gerade wegen seiner ekel­haften und schauerlichen Bestimmung und Herkunft heilbringend sein müsse.

i) Gepulverte Hundeknochen als Heilmittel wurden nach Mit­teilung des Herrn Rektors Monke kürzlich in der Nettelbeck-Apotheke auf dem Wedding verlangt. Leider vergaß der Provisor zu fragen, zu welcher Kur speziell.

k) Hundehaare werden noch jetzt auf Hundebißwunden hier und da in der Provinz Brandenburg gemäß der alte'n FormelSimilia Simi- libus gelegt. Herr O. Monke führt einen Fall aus dem Jahr 18(55 von Lietzow bei Nauen an.

VIII. Eduard Krause: Vorgeschichtliche Fischercigeräte und neuere Vergleichsstücke. Mit 16 Tafeln. Zeitschrift für Fischerei und deren Hilfswissenschaften herausgegeben im Aufträge des Deutschen Fischerei-Vereins von P. Schiemenz und F. Fischer. XI. Bd. 3. u. 4. lieft. Berlin 1904. Eine sehr fleißige und reichhaltige Arbeit, welche auch unser Heimatsgebiet berührt. Ich überreiche sie Ihnen zur Einsicht und Benutzung.

IX. Der abnorm niedrige Wasserstand des Jahres 1904. Ich bin gebeten worden, hierüber der Brandenburgia eine tunlichst voll­ständige Übersicht zu geben, die sich auf die Hindernisse in den Fluß­läufen und auf den niedrigen Grundwasserstand in den Brunnen, Vieh­tränken, Torfmooren usw. bezieht. Dies ist leider zur Zeit ganz unmöglich, weil eine amtliche zusammeufassende Darstellung hinsichtlich unserer Heimat bedauerlicher Weise noch immer nicht erschienen ist. Berufen wären hierzu in erster Linie die Königl. Wasserbau-Inspektionen und die Landwirtschaftskammern. Hiernach muss ich mich mit der Veröffentlichung einzelner kleinerer Lokalberichte beschränken.

a) Der Hohe Fläming leidet bekanntlich im Sommer überhaupt an Wassermangel. Derselbe wurde diesmal zu einem solchen Übel­stande, daß die Königl. Regierung zu Potsdam sich zur örtlichen Augen­schein-Einnahme im August entschloß, worüber folgender Bericht erschien:

Eine Inspektionsreise nach dem hohen Fläming, dem bedeu­tendsten Höhenzug der Provinz Brandenburg, unternahm wegen des dort seit langer Zeit in den Ortschaften herrschenden Wassermangels der Regie­rungspräsident von der Schulenburg aus Potsdam. Schon bei normalen Ver­hältnissen haben die Flämingdörfer im Sommer unter Wassermangel zu leiden, in diesem Jahre kostet aber die Wasserbeschaffung unendlich viel Mühe und Geld. Dem Dorfe Lübnitz wurde nun, anläßlich der Truppenübungen in Altengrabow, Kavallerie als Einquartierung angesagt, was in dem Orte große Aufregung hervorrief, weil die Einwohner kaum für sich genügend Wasser