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17. (6. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.
auch auf dem brandenburgischen Anteil ebenfalls wochenlang im verflossenen Hochsommer. Dasselbe traf bei der Warthe und Neiße sowie beim Bober zu.
h) Moorbrände. Die übermäßige Sommerhitze hat Moorbrände an verschiedenen Teilen unserer Provinz gezeitigt, wahrscheinlich durch Unvorsichtigkeit oder Bosheit erzeugt. Bei der Museums-Pflegschafts- fahrt des Märkischen Provinzial-Mnseums nach Kremmen, Vehlefanz, Beez und Umgegend am 11. September d. J. sahen wir mehrere Moore des havelländischen Luchs in Brand. Am 15. September d. J. teilte der B. Lok.-Anz. hierüber nachstehendes mit:
Über die Entstehung des großen Moorbrandes bei Kremmen wird uns geschrieben: In den vor etwa 20 Jahren ausgetorften Wiesen bei Langen, Wustrau, Kremmen, Beetzer Wall usw. bis Ilerzberg hinauf ist vor jetzt gut drei Wochen Feuer ausgebrochen. Obgleich es erst den Anschein gewann, als ob man den Brand gelöscht hätte, da das Aufsteigen des Rauches nur noch in matter Weise bemerkt wurde, setzte er nach einigen Tagen mit erneuter Heftigkeit ein und hat heute eine Ausdehnung von etwa 2000 Morgen, eine Zahl, die eher niedriger als zu hoch geschlitzt ist, verwüstet; mindestens 1 m tief des schönsten Wiesenluchs ist ausgebrannt. Dicker Qualm erfüllt die Luft und die in der Windrichtung liegenden Ortschaften. Es ist unmöglich, dem Feuer beizukommen, weil man befürchten muß, im nächsten Augenblick in der glimmenden Torfschicht zu versinken. Nur ein tagelang anhaltender Regen kann dem verheerenden Element Einhalt gebieten.
Am 29. desselben Monats schloß sich folgende Nachricht an:
Der Moorbrand im havelländischen Luch, der im Juni ausbrach und durch Menschenkräfte nicht erstickt werden konnte, hat jetzt nach sechsmonatiger Dauer aufgehört, nachdem wohl im Innern des Moors alle brennbaren Stoffe vernichtet worden sind. Da schließlich auch die Forsten verschiedener Nachbargemeinden, wie Börnicke, Grünefeld, Paaren, Perwenitz, bedroht waren, so begann man die weitere Ausdehnung des Feuers durch Gräben zu hindern, die um das brennende Moor gezogen wurden. Hierbei stieß man in einer Tiefe von etwa zwei Meter auf einen unterirdischen Eichenwald, der Bäume von riesenhaftem Umfang aufweist. Die auch an den Kronen noch gewaltigen Stämme waren so hart wie Eisen und leisteten jedem noch so scharfen Instrument Widerstand.
Der Graf Zieten-Schwerin auf Wustrau, Kreis Ruppin, hat diese Gräben ziehen lassen und dadurch der weiteren unterirdischen Fortsetzung des Torfbrandes wirksam vorgebeugt. Nach Mitteilung des Herrn Amtsvorstehers Wörmann in Vehlefanz wurden unter gleichen Verhältnissen im Moor beim Dorf ebenfalls uralte versunkene Eichbäume im Spätsommer gefunden.
Für weitere Angaben in betreff der Wasserstandsverhältnisse würden wir sehr dankbar sein.