17. (6. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.
403
manischen Schwertpfahl dar, den dem Ziu, dem Schwertgott, geweihten Eichenstamm mit hineingesteckter gerader zweischneidiger Klinge.“
01) wohl Vater Ilensel und seine Gemeinde-Genossen vom Ziu einen „Schimmer“ gehabt haben?
Im Geheimen Staatsarchiv, Bekmanns Manuskripte E. (Uckermark) No. 1 findet sich, wie ich zum Schluß mitteile, folgender nicht unwichtiger Ortsbericht:
„Potzlow. — 1727 den 12. November ward der veraltete eichene Roland vom Markt hinweggenommen, und ein neuer aus Eichen-Holtz wieder aufgerichtet, damit die Fleckens-Gerechtigkeit mögte bemercket, und beybehalten werden. — Berichtet. Johann Simon Rose senior und Johann Erdmann Rose 22. August 1741.“
Diese Nachricht scheint den bisherigen Rolandforschern ganz unbekannt geblieben zu sein, obwohl damit eine dritte, noch ältere hölzerne Rolandfigur für Potzlow gewonnen wird.
Es ergibt sich hiernach folgende Entwicklungsreihe für Potzlow:
1. ein eichener Roland etwa von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis 1727;
2. ein zweiter eichener Roland (von dem noch die Armreste vorhanden) bis etwa 1800;
3. ein dritter (der Hempelsche) eichener Roland von etwa 1800 bis 1898;
4. Umgestaltung des Hem pelschen Rolands zu der jetzigen Figur, die am 19. Juli 1898 nicht ohne Feierlichkeit begrüßt ward, nachdem zuvor am 16. Juli in den Steinsockel eine vom Pastor Boy verfaßte Urkunde nebst den Prenzlauer Tagesblättern vom 15. Juli und dem Templiner Kreisblatt vom 14. Juli eingemauert worden war.
Endlich sei erwähnt, daß sich ein im J. 1879 von dem früheren Präparator des Märkischen Museums Robert Femerling aus Holz sehr naturgetreu gefertigtes Facsimile des Potzlower Rolands daselbst befindet, welches Katalog B. IV. 1416 inventarisiert ist.
b. Der Roland von Berlin wird in Literatur und Kunst anscheinend erst seit 1840 als Willibad Alexis gleichnamiger Roman erschien genannt. Wilhelm Hauff hat den Bremer Roland allerdings schon früher, kurz vorm frühzeitigen Tode des begabten Dichters, in den Phantasien aus dem Bremer Ratskeller gefeiert. L. R. Gi- seke hat den Alexischen Roman in dem Drama „Ein Bürgermeister von Berlin“ 1855 ohne irgend nachhaltigen Erfolg dichterisch verwertet. Lange bevor Leoncavallo es unternommen, sagt G. Sello in seinen Vindiciae Rulandi Bremensis S. 53, auf allerhöchsten Wunsch den Roland von Berlin Alexisscher Überlieferung zu „vertonen“, hat der norddeutsche Roland in der deutschen Musik eine gewisse Rolle gespielt. In