Heft 
(1904) 13
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17. (6. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

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leil nocli liie und da auf dem Lande oder in entlegenen Städtchen gebraucht wird, abgebildet und beschrieben. Dergleichen hölzerne Kastenschlösser be­sitzt das Märkische Museum verschiedene, z. B. ausGrünau beiCöpenickund vom KlosterLehnin. Heut lege ichlhnen ein hölzernesKastenschloß aus dem der Stadt Berlin, (speziell der Schmidt-Galleschen Stiftung) zugefallenen llause Adalbert Straße Nr. 98 vor, wo dasselbe bis vor kurzem noch zum praktischen Gebrauch an einer Bodenkammertür gedient hat. Die Gestalt des Holzschlosses wird in der beifolgenden Zeichnung wiedergegeben. Mit dem Schlüssel werden die beiden Fallzapfen angehoben, wodurch der Riegel zum Zurückziehen frei wird.

XX. Als interessante geschichtliche Prägstücke unserer Berliner Münzstätte lege ich Zwei- und Fünfmarkstücke vor, die geprägt sind zur Vermählung des Großherzoglich Sächsischen Fürstenpaars im Jahre 1908 mit den Köpfen desselben und der In­schrift auf der Kopfseite: Wilhelm Ernst Caroline Großherzog u. Großherzogin v. Sachsen 80. IV. und zur Gedächtnißfeier Philipps des Grossmiithigen i. J. 1904 mit dem Kopf desselben sowie des jetzt re­gierenden Fürsten und der Inschrift auf der Kopfseite: Philipp. Land­graf. Z. Hessen. Ernst. Ludwig. Grossherzog, v. Hessen. U. B. R. 18. Nov. 1504. 1904. Als innere Umschrift der Wahlspruch Philipps: Verbum. Dni. Manet. In. Aeternum. Auch von den neusten, 1904 ge­prägten Zwei- und Fünfmarkstücken Lübecks lege ich Ihnen Exemplare vor. Kopfseite: Lübecker Reichsadler mit weiß und rotem Ilerzschild und der Umschrift: Freie und Hansestadt Lübeck.

XXI. Mathilde Wesendonk und Richard Wagner. Am 8. Mai 1899 besuchte die Brandenburgs mit Erlaubnis der berühmten Freundin des größten deutschen Tonkünstlers der Neuzeit ihr feinsinnig und vollendet künstlerisch ausgestaltetes Haus und Heim an der hiesigen Straße In den Zelten Nr. 21, woselbst uns u. M. Prof. Dr. Galland ins­besondere die schöne Gemäldegalerie erläuterte. Daneben hatten wir die Gelegenheit eine große Anzahl von Erinnerungen an den unsterblichen Richard Wagner zu besichtigen. (Brandenb. VIII. 118122.)

Am 5. September 1902 verstarb fern vom lauten Getriebe des Le­bens Mathilde Wesendonk in ihrer Sommerfrische am Gmundener See 74 Jahr alt. Bereits wenige Tage später veröffentlichte G. Manz mehre Briefe, die Wagners intimste Beziehungen verraten. Den merkwürdigsten darunter vom August 1858 gerichtet an Wagners Schwester Kläre, der das eigentümliche Verhältnis zwischen R. Wagner, Fiau W. und Frau Wesendonk sowie ihrem, man muß wirklich sagen, bewundernswert selbstlosen Gatten schildert, habe ich Ihnen am 24. September 1902 (Brand. XI. S. 2G4-266) mitgeteilt.

Heut lege ich Ihnen durch Vermittelung von Frau Anita Runze, Gattin unsers verehrten Mitgliedes Predigers Dr. Runze, das Buch vor:

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