412
17. (6. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.
■Golzow, Wiesenburg und Belzig selbst sowie die bekannte kursächsisclie Postsäule aus Sandberg, Belzigs Vorort. Ich überweise diese Karten dem Märkischen Museum als Geschenk.
XXIII. Rudolf Hertzogs Agenda ist uns auch diesmal freund- lichst wieder überreicht. Der Jahrgang 1905, um dessen topographische und künstlerische Ausstattung sich, gleich früher, u. M. Herr Reuter verdient gemacht hat, enthält außer verschiedenen schönen Abbildungen einer Reise über Innsbruck bis Süd-Italien und zurück über Genua nach der Levante, eine illustrierte Schilderung unseres Zoologischen Gartens sowie der meisten Denkmäler und sehenswürdigen Baulichkeiten in und bei Berlin. — Herr Reuter hat kürzlich sein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum bei der Firma gefeiert ; wozu auch wir herzlich Glück wünschen.
XXIV. Die Neue Kunst. Von dieser Veröffentlichung der hiesigen Photographischen Gesellschaft lege ich No. 4 Dezember 1904 vor mit vielen für den Weihnachtstisch einladenden Reproduktionen alter und neuer Meister. Da in letzter Zeit der deutsche Historienmaler Julius Schnorr von Carolsfeld (geh. 26. März 1794 zu Leipzig, f 24. Mai 1872 zu Dresden) unter den Romantikern der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts viel genannt worden ist, so sei auf einen ihn betreffenden Artikel von Paul Schubring S. 9-13 verwiesen, behandelnd die Homerischen Hymnen des Künstlers, 14 Friese in Federzeichnung. Originale — im Besitze von A. Flinsch in Berlin. Nicht verwechselt werdeu dai’f dieser Schnorr mit seinem Vater dem Maler und Zeichner Veit Hans (1764—1841) und seinem (Julius’) Bruder Ludwig Ferdinand (1789 — 1853) und seinem Sohne Ludwig (1836—1865) dem Freunde Richard Wagners, dem Heldentenor, der die erste denkwürdige Tristan- Aufführung (vgl. unter No. XXI meiner heutigen Mitteilungen) i. J. 1865 im Bunde mit seiner Gattin zu einem unvergeßlichen Ereignis gestaltete und dann an den Folgen dieser Erregung 29 jährig sterben mußte. Richard Wagner hat dem geliebten Freunde in seinen Schriften (Meine Erinnerungen an Ludwig Schnorr von Carolsfeld) ein unvergeßliches Denkmal gesetzt. Unser Ludwig S. v. C. ist bekannt u. a. auch durch sein Bild, Die Hochzeit zu Kana, seine Bilderbibel und seine anziehenden „Briefe aus Italien“, die er aus Rom 1817—1827 an seine Freunde schrieb.
XXV. Eine große Photographie des stattlichen Freihauses (18. Jahrhundert) am Markt zu Werder a. H., welches das Märkische Provinzial Museum der Güte des Eigentümers des Herrn Hildebrandt daselbst verdankt.
XXVI. Verschiedene Profile der großen Kiesgrube in Kalkberge (Rüdersdorf, Alte Grund, südwestlich vom Kriegerdenkmal) aufgenommen in meiner Gegenwart am 28. August d. J. durch unser erfahrenes Mitglied Herrn Chemiker E. Schenk-Fürsten- walde. Die bis 20 m Tiefe im Interglaziär abgelagerten Aufschlüsse ent-