17. (6. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.
415
Teil freigelegt. Noch ist über das Schicksal dieser Bilder nichts entschieden; es ist aber für den Fall, daß sie nicht zu erhalten sein sollten, ein dankbarer Gewinn für unsere heimische Kunstgeschichte, daß sie nun wenigtens im Bilde der Forschung zugänglich gemacht worden sind. Wenn sie auch nicht von großer Ausdehnung so gaben sie doch für eine Zeit Belege dörflicher Kunstmalerei, die — jedenfalls von Zinna ausgehend — sehr beachtenswert sind. Wir dürfen nicht vergessen, daß trotz der vielfachen Entdeckungen gerade auf diesem Gebiet, nur die wenigsten sich haben erhalten lassen.
Der größere Teil der Photographien stellt Bauernhäuser aus den Kemnitz, B ar d e n itz und L ü h sdorf dar. Ich habe in meinen früheren Veröffentlichungen über das Bauernhaus der Mark (Archiv I. 1894. V 1899 auf den hier dargestellten Typus hingewiesen, den ich mir als „Haus der Nute-Nieplitz-Niederung“ zu bezeichnen erlaubt habe. Ich darf daher über die Einzelheiten hier hinweggehen, möchte aber an der Hand dieser schönen Abbildungen wiederholen, daß wir es hier mit einem Höhepunkt der bäuerlichen Baukunst zu tun haben, der für die Provinz Brandenburg bemerkenswert, der Baukunst anderer Gebiete Deutschlands aber ebenbürtig ist.
XXIX. Herr Robert Mielke teilt über die sogen. Porzellan- Manufaktur zu Basdorf Kreis Ruppin, sowie über das sogen. Porzellan von Plaue a. d. Havel folgendes mit. Zum Schluß noch einige Worte zu der Porzellan-Manufaktur in Basdorf, die vom Vorsitzenden in der letzten Sitzung gestreift wurde. Habe ich damals bereits auf das im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe befindliche Kännchen hingewiesen, so bin ich heute durch die Güte des Herrn Direktor Justus Brinckmann in der Lage, hier den Bericht des genannten Museums (1903 Seite 36) vorlegen zu können, der eine eingehende Schilderung dieses ersten und bisher einzigen Erzeugnisses unserer Manufaktur enthält. Hoffen wir, nachdem eine Anzahl von Urkunden über die Fabrik veröffentlicht ist, daß wir auch noch anderen Erzeugnissen auf die Spur kommen. Jedenfalls ist es undenkbar, daß eine Fabrik, die über ein Jahrzehnt bestanden hat, nur ein einziges Stück sollte hinterlassen haben. Bei dieser Gelegenheit sei auch noch erwähnt, daß von der einst hochberühmten Plauer Fabrik (vgl. ebenfalls die November- Sitzung) eine Fabrikmarke noch immer nicht festgestellt ist. Auch hier bietet sich ein dankbares Feld der Forschung, die von unserer Gesell- scaft — vielleicht bei einer Museums-Pflegschaftsfahrt gefördert werden könnte, indem in Plaue selbst, gegebenenfalls durch Nachgrabungen an der Fabrikstätte, nach Resten gefahndet würde.
XXX. Prof. Dr. 0. Pniower: Sie alle kennen den Festsaal des Architektenhauses in der Wilhelmsstraße und wissen, daß seine Wände und die Decke mit großen in Fresko ausgeführten Bildern geschmückt