Issue 
(1904) 13
Page
416
Turn right 90°Turn left 90°
  
  
  
  
  
 
Download single image

416

17. (6. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.

sind. Sie stellen insgesamt die Geschichte der Baukunst dar, die freilich mehr in allgemeinen großen Symbolen als in bestimmten Einzelheiten wiedergegeben ist. Sie alle kennen diese Bilder und haben sie oft betrachtet, wenn Ihnen das erwünschter war als einem Vortrage zu folgen, den zu hören Sie in den Saal gekommen waren. Von ihrem Schöpfer aber werden Sie nicht viel gehört haben, kaum seinen Namen wissen. Es ist Hermann Prell, heute wohl der einzige Repräsentant der deutschen Monumentalmalerei. Als er vor fünfundzwanzig Jahren die Gemälde in dem Saal des Architektenhauses iu Angriff nahm, mußte er erst durch mühsames Forschen und das Studium der großen Fresken aus alter Zeit die Handhabung der verloren gegangenen Technik des Malens auf frischem Kalk wieder finden. Die Schöpfung großer cyklischer Fresken wurde dann seine Spezialität. Ähnlich wie den Saal des Architektenhauses hat er die Rathäuser von Worms, Hildesheim und Dauzig, den Palazzo Caffa- relli in Rom, das Schlesische Museum in Breslau, das Albertinum in Dresden mit Wandgemälden geschmückt. Sein Werk, wie man das in der Sprache der Kunstgeschichte ausdrückt, d. h. in diesem Falle den größten Teil seiner Schöpfungeu, wozu auch Einzelgemälde: Tafelbilder, Aquarelle usw. gehören, hat jetzt unser verehrtes Mitglied, Prof. Dr. Galland, in ganz vortrefflichen Reproduktionen herausgegeben und den schönen Blättern eine Würdigung des Meisters sowie eine Charak­teristik seiner Leistungen vorausgeschickt.

Die Publikation haben wir Ihnen heute mit vorgelegt und die Blätter, die die für Berlin geschaffenen Gemälde des Künstlers wieder­geben, besonders sichtbar gemacht. Hoffentlich veranlaßt das den einen oder andern von Ihnen, das stattliche und geistvolle Buch zu erwerben.

XXXI. Herr Kustos Buchholz legt das soeben erschienene dritte Heft der Spiroschen Reproduktionen ausgewählter Altberliner An­sichten vor. Die 12 Blätter dieses, den Mitgliedern für den ermäßigten Preis von 9 Mark angebotenen Heftes enthalten auch einige bisher noch nicht kopierte stadtgeschichtliche Vorgänge, die unmittelbar von den Original-Gemälden abgenommen sind. Am interessantesten ist das, die Parade von 1837 auf dem Opernplatz nach dem Gemälde von Franz Krüger darstellende Blatt, das unter den geladenen Zuschauern nicht weniger als 240 durch ein beigelegtes Schema kenntlich gemachte Por- traits Berliner Persönlichkeiten jener Zeit enthält.

XXXII. Herr Dr. Friedrich Solger. Aus den Jugendtagen der Kohle. Wanderungen durch märkische Moor- und Braunkohlen- bildungen. Wir werden den Vortrag im nächsten Heft bringen.

XXXIII. Nach der Versammlung zwangloses Beisammensein im RestaurantAlt Bayern Potsdamerstr. 1011.