Bücherschall.
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Bücherschau.
Hermann Borkenhagen, Das Oderbruch in Vergangenheit und Gegenwart. 8°. 18 S. Neu-Barnim (Oderbruch) 1905. Selbstverlag.
Angeregt durch die Gründungsjubiläen einiger Oderbruchdörfer und die Errichtung von Denkmälern für Friedrich II. im Gebiete des von dem großen König urbargemachten Oderbruchs hat der Verfasser es unternommen, eine Schilderung der landschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse im Oderbruche in der Vergangenheit und in der Gegenwart zu geben, und es ist ihm gelungen in knappen Umrissen ein anschauliches Bild von der Entwicklung der betreffenden Gegend und ihrer Ortschaften zu liefern. Von der geologischen Beschaffenheit der Oderlandschaft zwischen Reitwein und Freienwalde ausgehend, schildert der Verfasser zunächst den Zustand des oberen Oderbruches zur Wenden- und Askanierzeit, die Versuche zur Regulierung dieses Abschnitts im 16. Jahrhundert und den Plan Friedrich Wilhelms I. zur Urbarmachung des mittleren und unteren Oderbruches, den dann Friedrich der Große in so glänzender Weise durchführen ließ. In diesem Teil der Schrift ist auch der Grundbrief, der bei der Besiedelung eines jeden Ortes ausgestellt wurde, abgedruckt. Mit einer kurzen Schilderung der großen Überschwemmung des Jahres 1785 und der weiteren Regulierung im 19. Jahrhundert schließt der geschichtliche Überblick, dem eine gleichfalls in knappen Umrissen gehaltene Schilderung der gegenwärtigen Zustände im Oderbruch folgt. Hier findet man interessante Angaben über die Bodenverhältnisse, über Landwirtschaft, Handel und Verkehr, über Fischerei und Jagd, über Klima, Bevölkerung und Steuerverhältnisse, über den Bildungszustand, den Dialekt und das Nationalgefühl im Oderbruch. Die Schrift bietet einen zwar bescheidenen, aber schätzenswerten Beitrag zur märkischen Heimatkunde und verdient es, namentlich in Volkskreisen verbreitet zu werden. G. A.
Zwischen Sumpf und Sand. Skizzen aus dem märkischen Landleben vergangener Zeiten von Dr. W. Bruchmüller. Deutscher Verlag, Berlin SW. 11, Königgrätzerstr. 41,42. 286 S.
Der Titel des Buches ist nicht bezeichnend genug, und auch der Untertitel gibt noch keine genügenden Anhaltspunkte über den Inhalt des Buches. Der Verfasser hatte Gelegenheit die Pfarrarchive seiner Heimat, der Landschaft auf dem rechten Oderufer unterhalb der Stadt Crossen, zu durchforschen und hat nun die gefundenen Notizen und seine sonstigen Studien zu mehreren Kapiteln mit folgenden Überschriften vereinigt: Die Germani- sierung der Mark Brandenburg. Die Kolonisationen Friedrichs des Großen in der Mark Brandenburg. Ein adliger Hofhalt in der Neumark am Ende des 18. Jahrh. Eine Fehde zwischen Reformierten und Lutheranern aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. Märkische Pfarrer und Pfarrhäuser im 17. und 18. Jahrhundert. Aus alten märkischen Dorfschulen. Züge märkischen