Aus den Jugendtagen der Kohle.
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Resten unserer Pflanzenwelt unter verschiedenen Bedingungen wird und unter welchen Umständen aus ihr Torflager entstehen.
Solche Seenketten entstanden im Zusammenhang mit dem Schlüsse der Eiszeit. Die Schmelzwässer, die dem zurückweichenden Eise entströmten, gruben Furchen in den lehmigen oder sandigen Untergrund und lagerten in ihnen einen Teil des Sandes ab, den sie mit sich führten. Als dann die Eismassen verschwunden und die Schmelzwasserbäche versiegt waren, blieben in dem Talsande der so geschaffenen Rinnen hier und dort Wassertümpel zurück, und so entstanden jene Seenketten, wie die Grunewaldseen n. a., die für unsere kleineren märkischen Wasserläufe so bezeichnend sind.*) Alles, was über dem Talsande lagert, in die jene Seen eingebettet sind, verdankt seinen Ursprung mittelbar oder
Fig. 7. Faulschlamm aus dem Grunde der Lüneburger Straße in Moabit.
(Stark vergrößert.)
unmittelbar der Pflanzen- und Tierwelt, wenn man absieht von gelegentlichen Abrutschungen und Abschlämmungen durch Regen, die Sand und Lehm vom Talrande in den See gestürzt haben. Verfolgen wir die Ablagerungen nun näher! Wir fahren auf den See hinaus und lassen ein kleines Netz in die Tiefe hinab, dicht genug, um eine Bodenprobe mit in die Höhe zu bringen. Wenn wir unsern Fang näher besichtigen, so finden wir eine grünlich schwarze, sehr feinkörnige Masse, in der das bloße Auge keine Einzelheiten unterscheiden kann. Aber legen wir ein winziges Pröbchen unter das Mikroskop, so sind wir überrascht über die Fülle interessanter Gebilde, die wir in diesem „Faulschlamm“, wie wir die Bodenart nach Potonie nennen wollen, finden (Fig. 7)- ») Diese Erklärung trifft jedoch nicht zu für die großen Flußseen der Havel und Dahme.