Issue 
(1904) 13
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Aus den Jugendtagen der Kohle.

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Resten unserer Pflanzenwelt unter verschiedenen Bedingungen wird und unter welchen Umständen aus ihr Torflager entstehen.

Solche Seenketten entstanden im Zusammenhang mit dem Schlüsse der Eiszeit. Die Schmelzwässer, die dem zurückweichenden Eise ent­strömten, gruben Furchen in den lehmigen oder sandigen Untergrund und lagerten in ihnen einen Teil des Sandes ab, den sie mit sich führten. Als dann die Eismassen verschwunden und die Schmelzwasserbäche ver­siegt waren, blieben in dem Talsande der so geschaffenen Rinnen hier und dort Wassertümpel zurück, und so entstanden jene Seenketten, wie die Grunewaldseen n. a., die für unsere kleineren märkischen Wasser­läufe so bezeichnend sind.*) Alles, was über dem Talsande lagert, in die jene Seen eingebettet sind, verdankt seinen Ursprung mittelbar oder

Fig. 7. Faulschlamm aus dem Grunde der Lüneburger Straße in Moabit.

(Stark vergrößert.)

unmittelbar der Pflanzen- und Tierwelt, wenn man absieht von ge­legentlichen Abrutschungen und Abschlämmungen durch Regen, die Sand und Lehm vom Talrande in den See gestürzt haben. Verfolgen wir die Ablagerungen nun näher! Wir fahren auf den See hinaus und lassen ein kleines Netz in die Tiefe hinab, dicht genug, um eine Boden­probe mit in die Höhe zu bringen. Wenn wir unsern Fang näher be­sichtigen, so finden wir eine grünlich schwarze, sehr feinkörnige Masse, in der das bloße Auge keine Einzelheiten unterscheiden kann. Aber legen wir ein winziges Pröbchen unter das Mikroskop, so sind wir überrascht über die Fülle interessanter Gebilde, die wir in diesemFaulschlamm, wie wir die Bodenart nach Potonie nennen wollen, finden (Fig. 7)- ») Diese Erklärung trifft jedoch nicht zu für die großen Flußseen der Havel und Dahme.