Heft 
(1904) 13
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Au« den Jugendtagen der Kohle.

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die Keimpflanzen zerstört, nisten sich stets mit der Zeit S trau eher und Holzgewächse zwischen den Gräsern ein, Erlen und Moorbirken beleben das Landschaftsbild, und aus der Riedgraswiese wird ein Erlen- oder Birkenbruch (Fig. 9). Nicht nur über dem Sumpftorfboden ist hierzu Ge­legenheit gegeben, sondern in der ganzen Ausdehnung des Tales, soweit seine Fläche tief genug liegt, um dem Grundwasser ein Aufsteigen bis nahe an die Oberfläche zu gestatten (vgl. Fig. G). Welchen Einfluß übt dieser Bruchwald nun aber auf den Boden? Zunächst trocknet er ihn etwas aus, denn die unzähligen Blätter der Bäume verdampfen viel mehr Wasser, als eine Wiesenvegetation. Dann aber setzt sich der Vorgang der Torfbildung hier fort.

Alljährlich rieseln die Blät­ter nieder, mit den abster­benden Teihm des Gras­wuchses geben sie eine Humusschicht, die auf dem feuchten Untergründe sich bald so durchtränkt, daß auch hier der Luftzutritt und damit die Verwesung nur eine geringe Rolle spielen und ein bleibendes Produkt, der Torf, entstellt.

Dieser Torf schließt aber die Baumwurzeln von der Luft ab, und wenn er eine gewisse Höhe erreicht hat, werden die Bäume infolge dessen kränkeln, ab­sterben, und in ihren ober­irdischen Teilen durch Verwesung verschwinden. Nur die Wurzelstubben, die vor der Luft geschützt sind, erhalten sich im Torf, und solche Stümpfe finden sich denn auch in unseren Mooren nicht allzu selten (angedeutet auch in Fig. G).

Damit ist natürlich nicht aller Bauimvuchs auf dem Moore zerstört; denn neue Pflänzchen haben inzwischen Wurzel geschlagen, aber da auch sie mit der Zeit zu Grunde gehen müssen, so ist der Wald unserer Moore stets niedriger und meist auch lichter als derjenige trocknerer Gebiete. Bezeichnend ist es für die Moorpflanzen, besonders für die Bäume, daß um ihre Wurzeln herum sich kleine Erhöhungen bilden. Sie entstehen dadurch, daß der lockere unsichere Moorboden mit der

Fig. 9. Birkenbruch bei Klein-Machnow.

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