Aus (len Jugendtagen der Kohle.
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Aber durch ihr Wachstum schließt sie sich selbst von dem Grundwasser al), ihrem Lebenselement. Das Moor wird notwendig trockner. Aber jo trockner es wird, um so mehr kann die Verwesung in die absterbenden Ptlanzenreste cindringen, die Zunahme der Torfdecko wird langsamer und langsamer werden und schließlich ganz aufhören, wenn nicht das Regenwasser einen Ersatz für das Grundwasser bietet.* Bei uns ist freilich das letztere der Fall. Allerdings kann der Rogen nur die Feuchtigkeit ersetzen, nicht den Gehalt an Mineralstoffen, den das Grundwasser dem Moore zuführte, und so werden alle die Pflanzen, die solche mineralischen Nährstoffe brauchen, absterben, sobald das Moor eine gewisse Höhe über dem Grundwasserspiegel erreicht hat. Eine andere Lebewelt wird von da ab herrschen, die imstande ist, sich „vom Tau des Himmels“ zu nähren. Bezeichnet man das Moor, dessen Bildung wir bisher verfolgten, als „Flachmoor“, weil es an die Niilio des Wasserspiegels gebunden ist, und darum eine ebene Oberfläche besitzt, so ist das „Hochmoor“, das sich nun über ihm erhebt (vgl. Fig. 0), unabhängig von der Höhenlage, nur gebunden an ein Klima von hinreichender dauernder Feuchtigkeit. Seine Cha- rakterpflanzo ist das Torfmoos (Sphagnum)(Fig. 1 Indessen Puschel* köpfchen durch den eigentümlichen Bau ihrer hellgelblichgrünen Blätter und ihrer Stengel befähigt sind,
Fig. 11. Torfmoos (Sphagnum). nat. Gr.
grosso Mengen des Regenwassers längere Zeit aufzusparen und so die Unregelmäßigkeit der Niederschläge einigermaßen auszugleichen.
Diese Torfmoose wachsen an ihren Zweigspitzen immer weiter, während ihre unteren Teile absterben. Die Feuchtigkeit, die einerseits die klimatische Voraussetzung solcher Moore ist, andererseits aber auch durch die erwähnte Eigentümlichkeit iih Bau der Torfmoose verstärkt wird, läßt eine Zerstörung der abgestorbenen Teile durch Verwesung nur in geringem Maße zu, der Druck der darüber emporwachsenden Moosdecke macht das Gewirr der abgestorbenen Pflanzenfasern bald dichter und verhindert den Zutritt der Luft. So gerät diese Pflanzen- masse bald unter ähnliche Fäulnisbedingungen, wie wir es beim Sumpftorf kennen gelernt hatten, und die Folge ist auch hier die Bildung einer stets wachsenden Torfschicht, des Ilochmoortorfs. Doch würde es falsch sein, wenn man sich diesen Torf lediglich aus Moosen zusammengesetzt denken w’ollte. Wollgräser und Heidekräuter beleben