Au « «len Jugendlagen der Kohle.
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abwerfen, die mit den absterbenden Iiesten der einjährigen Bodenpflanzen zusammen das Ruiunaterial für die Torfbildung abgeben.
So dürfen wir im Dismal Swamp eine moderne Parallelbildung zu den Braunkohleumooren der Senftenberger Gegend sehen, ducli soll auch nicht verschwiegen bleiben, daß die große Mächtigkeit der Klötze (20—BO ui) der Erklärung nocli eine gewisse Schwierigkeit bereitet, da es sich nach dem Ptlanzenbestando um eine Flachmoorbilduug zu handeln scheint. Ohne diese noch nicht spruchreife Frage hier anschneiden zu wollen, möchte ich nur darauf hiuweisen, daü ein Vergleich mit dem Dismal- Swamp auch in den allgemeinen Verhältnissen der geographischen Lage zutreffend ist. Etwa in der Mitte der Tertiärzeit, im sog. Oligocän*) hatte sich ein Meer über weite Teile Norddeutschlands gebreitet und u. a. in der Mark den der Ziegelindustrio wohlbekannten Septarieuton abgelagert. Dies Meer zog sich in der Miocänzeit zurück, und je weiter die Meeresküste nach Norden und Westen zurückwich, umsomehr rückten die Brauukohlenmoore vor, so daß unsere märkischen Braunkohlen im allgemeinen etwas jünger sind als die sächsischen.
Ganz ähnlich liegt es beim Bismal-Swamp.
Die Ostküste Nordamerikas war in dem Teile, um den es sich hier handelt, noch vor geologisch sehr kurzer Zeit vom Meere überflutet. Der Wellenschlag hat damals alle Unebenheiten dieses Strandgrundes ausgeglichen, und als sich später das Meer zurückzog, hob sich aus seinen Fluten eine ungemein sanft geneigte Küstenebene, die landeinwärts scharf gegen den Steilrand des alten Meeresufers abgesetzt ist.**) Die flach geneigte Ebene eignete sich in dem feuchten Küstenklima außerordentlich zur Moorbildung.
Die Braunkohle hat bekanntlich ihre heutige Bedeutung als Brennstoff erst erhalten, seit man gelernt hat, sie in Briketts zu pressen. Es geschieht dabei mit der Kohlenmasso nichts weiter, als daß man die zerkleinerte erdige Kohle ein wenig trocknet und dann in besonderen Pressen (Fig. 17) unter hohem Druck in die Brikett-Form bringt, wobei die bereits fertigen Briketts als Widerlager bei der Pressung dienen. Trotzdem dabei eine chemische Veränderung mit der Kohle kaum vor sich geht, gewinnt das Material ein wesentlich anderes Aussehen, so
*) Man teilt die Tertiilrzeit ein in Pliocän (jüngste Abteilung).
Miocän (Zeit unserer Braunkohlenbildungcn'.
Oligocän.
Eocän.
Paleocftn (älteste, unmittelbar auf die Kreideformation folgende Bildungen).
**) Später ist die Küste v. Carolina wieder gesunken. Da die Flulhöhe aber immer noch unter dem Niveau des Swamps bleibt, so ist das ohne Einfluß auf die hier besprochenen Verhältnisse.