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18. (7. ordentliche) Versammlnng'des XIII. Vereinsjahres.
herzige Stiftung, insbesondere auch den Herren Direktor Lutze, Direktor Froher, Berginspektor Bohustedt, Prokurist Scheer und Buchhalter Frenzei für ihre Mitwirkung namens des Mark. Museums herzlich zu danken und teile eine Abbildung des Stammes auf dem Transport mit
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Über diesen in sumpfigem Gelände unweit des Meeres noch jetzt lebenden Charakterbaum (Taxodium distichum mioc.) habe ich Ihnen in der Brandenburgs III. 212 u. 271; IV. 147 u. 285; V. 281); VII. 362 u. VIII. 412 mancherlei mitgeteilt. Sie erinnern sich, daß dieser jetzt in Florida und Mexiko in halbtropischem Klima lebende Baum gleichwohl unser nordisches Klima verträgt, daß z. B. die über 100 .Fahr alten prächtigen Exemplare im Neuen Garten zu Potsdam alljährlich Zapfen tragen und daß diese Konifere gleich unserer nordischen Lärche (Larix decidua) die Nadeln im Herbst abwirft. Da das Taxodium, wenn auch nicht geradezu ein Strandbaum, so doch immerhin ein solches Gewächs ist, das in seiner Heimat nicht allzuweit vom Meer lebt, so müssen wir eigentlich folgerichtig schließen, daß auch bei unseren Lausitzer Taxodienwäldern ein Meer nicht allznweit entfernt in der Tertiär-Zeit gewesen sein muß. Leider sind Konchylien oder Fischreste eines solchen Meeres bisher dort nicht gefunden. Wohl aber besitzt das Märk. Museum schöne miocäne Meereskonchylien von Gühlitz in der West-Priegnitz, woselbst bekanntlich auch ausbeutungsfähige Braunkohle vorkomint.