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18. ' 7 . ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjshres.
um Ihre Mitwirkung bitten zur Beseitigung einer Annahme, die Geschichte zu werden droht. In allen bezüglichen Werken steht zu lesen, die „pommerschen“ Grenadiere schlugen mit dem Kolben drein mit dem Ausruf: „So tluscht et betör!“ — Diese Lesart hat dazu geführt, als wären die Pommern die Helden von Großbeeren gewesen. Tatsache ist es jedoch, daü die Mannschaft des in Colberg gnrnisonierenden Regiments keine geborenen Pommern, sondern Kiuder der Mark waren, wie auch der Ausdruck „Fluschen“ nicht in Hinterpommern gebräuchlich ist, sondern in der Uckermark, in den Teilen von Mecklenburg und Vorpommern, die in alten Zeiten zur Uckermark rechneten, bevor die Askanier hier eine Grenze schufen. Schon zu Zeiten des „Alten Fritz“ hat das Colberger Regiment in der Uckermark seinen Mannschaftsersatz gehabt. Canton- und Enrolierungslisten alter Oderberger Krieger ergeben es. Auch die von Colberg abkommandierten Soldaten zur Herstellung des Finowkanals waren aus unserer Gegend, wie ich in meinen Angaben über den Finowkanal bereits anführte.
Weitere Beweise sind die alten Kirchentafeln in Oderberg, Imnow, Brodewin, Saathen usw., wo die in den Jahren 1813 15 Gefallenen meist dem Regiment Colberg angehörten. Auüerdem die Militärpapiere meines Grollvaters der 1812 Enrolierter des Colberger Regiments war, \>ie die meines Urgroßvaters und Ururgroßvaters, die ich sämtlich besitze.
Weitere Beweise sind auch die in meinem Besitz beiindlichen Monographien alter Krieger, das Marschbuch des Mousquetier Kremzow von 1812—1816, die Lebensbeschreibung des Ephraim Polack, der zu Lunow im 104. Lebensjahre verstorben ist, im Colberger Regiment von 1812—16 diente und das Treffen von Wietstock bei Großbeeren genau beschrieb.
Vielleicht tragen meine Zeilen zur Richtigstellung bei und helfen bei der Hundertjahrfeier denen Ehre geben, die diese verdienten.“ '
XX. Dr. Willy Spatz: Aus der Geschichte Schönebergs. Nachträge zu dem gleichnamigen Kapitel des Ersten Verwaltungsberichts. Sonderabdruck aus dem Zweiten Verwaltungsbericht der Stadt Schöneberg. Schöneberg 1904. 43 S. fol. U. M. Herr Oberlehrer Dr. Spatz gibt eine Nachlese hauptsächlich aus dein 19. Jahrhundert. Außerdem ein altes Lied:
Die armen Schulkinder zu Schöneberg beklagen sich*) 1. des Brot- Mangels zu theuerer und wolfeiler Zeit 1685.
2. Dancken GOTT hertzlich für die reichliche Ernde:
3. Bitten uinb Wind und Wasser, wegen Mehls zu Brot:
*) „Gedruckt, nicht aus Fflrwitz, solidem zum Gedilchtniss, dass die Dorff-Leute musten Beckerbrot essen.“
Durch Zufall ist in der K. Bibliothek zu Berlin ein Exemplar dieses seltenen Flugblatts erhalten geblieben, worauf Brof. Dr. Johannes Bolte hingewiesen hat.