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18. (7. ordentliche) Versammlung des XIII. Vereinsjahres.
der indessen rastlos vorwärts geschrittenen Technik zu setzen ist, soll hier nicht besonders gerühmt werden. Aber eins ist offenbar sich gleich geblieben: die Naivetät, mit der damals wie heute das nahende Ereignis erwartet wurde. Auch jetzt wieder war vielfach die Meinung verbreitet, als sei der erste beste soeben ans Liebt gerufene Weltbürger dazu ausersehen, die ersehnte zweite Million vollzumachen. Wie bei Ausstellungen das Tourniipiet genau den Moment etwa des hunderttausendsten Besuchers anzeigt, der unter Fanfarenklängen die in Aussicht gestellte Prämie empfängt, so dachten sich nicht wenige die Feststellung der zweiten Million — genau auf die Minute erfolgend mit dem ersten Schrei des ausgerechnet noch fehlenden einen Kindes.
Wie gesagt, sind jetzt die Aussichten unserer Uoichshauptstadt beim Anmarsch auf die dritte Million günstiger, mögen sio sich unausgesetzt verbessern. Das ist der herzliche Wunsch auch der Brandenburgia.
XXII. Salutologie. U. M. Herr Geheimer Medizinalrat Dr. Robert Behla-Potsdam teilt freundlichst einen Foliobogen mit, enthaltend den „Entwurf einer systematischen Ordnung der in Frage kommenden Gesichtspunkte der Volkswohlfahrt (Salus populi) (Salutologie)“. Diese Zusammenstellung begreift, wie Sie ersehen, das ganze Menschenleben von der Wiege bis zur Bahre in (J Abschnitten:
I. Säuglingsfürsorge;
II. Kleiukinderfürsorge;
III. Schulkinderfürsorge;
IV. Jugendfürsorge;
V. Männer- und Frauenfürsorge (nimmt selbstverständlich den größten Raum in 15 Kapiteln ein);
VI. Altersfürsorge;
Da die Heimatkunde nach ihrer Abgrenzung nicht bloß die geschichtlichen, sondern auch die aktuellen Vorgänge unserer Bevölkerung umfaßt, so nehmen wir von dieser ernst durchdachten und fein gruppierten Aufstellung mit Dank und besonderer Hochachtung vor dem Verfasser Kenntnis.
In dem Kapitel V Nr. 14 (Höhere Bildung, Ethische Kultur, Allgemeine Volkswohlfahrt) vermissen wir die Erwähnung der „Ständigen Ausstellung des Reichsamts des Innern für Arbeiterwohlfahrt“, Charlottenburg, Fraunhofer Straße, von deren segensreicher Wirksamkeit sich die Brandenburgia beim Besuch am 11. Oktober v. J. überzeugt hat.
XXIII. Den Bericht des Römisch-Germanischen Centralmuseums zu Mainz vom 13. d. M. betr. die Monate Oktober bis Dezember 1U)4 lege ich zur Kenntnis vor. Das volkstümliche uns befreundete Institut hat wiederum erfreuliche Fortschritte zu verzeichnen.