Heft 
(1912) 20
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19. (6. ordentliche) Versammlung des XIX. Vereinsjahres.

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Interessierter, der die Aufzeichnung übernimmt oder doch unserm Vor­standsmitglied Herrn Kotzde die Namen solcher Personen übermittelt.

Um nun zu verdeutlichen, was alles gesammelt werden soll, geben wir im Folgenden einen Fragebogen, zu dessen einzelnen Punkten wir nach Möglichkeit Beispiele angeführt haben, die klar bezeichnen werden, um was es sich uns handelt.

Einem jeden Stück, das uns eingesandt wird, also jedem Vers, jedem Rätsel, jedem volkstümlichen Wort bitten wir den Ort, in dem es ge­sammelt ist, beizufügen.

1. Volksrätsel. Volksrätsel jeglicher Art, Scherzrätsel und Rätsel­fragen.

Eine, meine, vor die beine,

* wo de fine fitz rupgeit, un de rüge busch up steit.

^ ' (Spinnrad.)

schwebt ein Vogel in der Luft, er kommt ja nie auf Erden, und wenn er schreiet um Hungersnot, zwölf Ochsen will er haben zum Abendbrot.

(Wetterfahne.)

Tier, Pflanze und Naturerscheinungen im Munde des Volkes. Tiergespräche, Deutungen von Tierstimmen, Anrufe von Tieren, sonstige Tierreime, Aberglaube über Tiere, über das Vieh des Hofes, Tiersagen und Tiermärchen, Namen von Tieren.

Den Haubentaucher nennt man dengroßen Lorch. (Päwesin.)

Die Bachstelze nennt manwippsteert. (Gohlitz.)

Wenn man Quecksilber unter die Schwelle des Viehstalles tut, kann keine Hexe darüber; so ist das Vieh sicher. (Wachow.)

Die Pflanze im Volksmund. Aberglaube über Pflanzen.

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2 .

Eh renpri es un schurjän lött keen bösen drunk stähn.

W achow. Sagen

Reime beim Regen. Anrufe an den Mond, die Sonne usw. über Sonne, Mond, Sterne, Wirbelwind usw.

In verschiedenen Gegenden des Havellandes erzählte man früher, der Mann im Monde sei ein Kohldieb. Wo sagt man heut dergleichen?

Wetterregeln, Sprüche aus dem Bauernkalender. Was sagt man z. B. vom Brandenburger Wind?

Ausdrücke über Wetter, Wolken, Frost, Hitze, Gewitter, Regen­bogen, Regen, Wind, Sturm, Wasser usw. Das anziehende Gewitter­gewölk nennt manschwerk. Wo kennt man denWetterbaum?

Deutungen von allerhand Geräuschen, Glockengeläut, Trommel­schlag, bei der Arbeit des Handwerkers usw. Das Signal der Feuer­wehr übersetzt man:Mutter, gib die Hosen her, die Hosen her, es

brennt, es brennt. Nauen.