19. (6. ordentliche) Versammlung des XIX. Vereinsjahres.
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3. Volkslieder und Volksreime. Trinkreime, Tanzreime.
Ich stand auf hohem Berge,
sah hinunter ins tiefe Tal,
ein Schifflein sah ich schwimmen,
darin drei Grafen war’n. (Riewendt.)
Wer weiß dieses Lied vollständig? Wer weiß andere Lieder, die nicht in den Schulbüchern oder in gedruckten Sammlungen stehen? Auch Bruchstücke sind willkommen.
4. Kinderreime.
Suse, kinniken, suse,
wüe wähnt peter kruse? -K
In de pete rzillig ensträt, \
wüö de wackern mäkens gähn, däe wähnt peter kruse
met sien sack vull luse. (Zachow.) ^
Wer weiß andere Kinderreime? Wo ist der obige sonst bekannt? Wird er dort etwas anders gesprochen? In welcher Fassung? Bei welcher Gelegenheit werden die Reime gebraucht? Welche sind zu Weihnachten, Neujahr, Aschermittwoch, Walpurgistag gebräuchlich?
5. Kinderspiele. Nur solche, die nicht in den gedruckten Anleitungen für Schulzwecke stehen. Wer kann dazu die Melodien aufschreiben?
6. Gebräuche und Meinungen über Kinderwartung. Man
näht ein Beutelchen mit Salz, Dill und Brot in die Kleider des Kindes, damit ihm die Hexen nichts antun können. Wachow.
Man soll mit den Kindern nicht auf den Kirchhof gehen, bevor sie ein Jahr alt sind. Wachow.
7. Gebräuche und Meinungen bei Geburt, Taufe, Schul
gang, Einsegnung, Verlöbnis, Hochzeit, Entbindung, Tod, Erntefest, kirchlichen Festen, Handwerkerregeln, Rechtsund Verwaltungsbräuche. Wenn es der Braut in den Kranz regnet, hat sie in der Ehe kein Glück. Gohlitz.
8. Sagen und Märchen, alte Geschichten. Was sagt man von der Roggenmuhme?
9. Was sagt ein Ort vom andern? Zu unartigen Kindern sagt
man: „Du säst art Spandoer door kieken.“ Fiebede.
10. Allerlei Scherze, Geschichten, Volkswitz. Man scheue sich nicht, auch derbe Sachen zu übermitteln.
„Vor dem Jahre 1848 standen in Rathenow 2 Schwadronen „Brandenburgische Kürassiere.“ Unter den Leuten befand sich einer mit Namen Kuhpfahl, der durch seinen fabelhaften Appetit Aufsehen erregte. Eines Tages stand eine Schwadron, zum Brotempfang angetreten,