Heft 
(1912) 20
Seite
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ß 19. (6. ordentliche) Versammlung des XIX. Vereinsjahres.

bei der uralten Bäckerei am Haveltore. Nach der Ausgabe fragte der Scliwadronsgewaltige:Hat jeder sein Kommisbrot empfangen?

worauf Kuhpfahl vortrat und meldete:Ich habe noch keins gekriegt! Aber Kuhpfahl, rief der Wachtmeister,Er hat es ja zuerst erhalten! Die überraschende Antwort lautete:Herr Wachmeister, denn muß ick et woll in Jedanken up jejnöselt haben! Rathenow.

11. Inschriften an Grabmälern (nur eigenartige), Häusern, Glocken, Sonnenuhren und anderen Gegenständen.

Alle Mitteilungen in dieser Angelegenheit bitten wir an Herrn Schriftsteller Wilhelm Kotzde in Rathenow, Fontanestr. Nr. 14, zu richten. Weitere Fragebogen erbitte man ebendort.

Havelliindiscliev Heimatverein: Gymnasialdirektor Prof. Guthjahr, Vorsitzender.

III. Urania-Vortrag. Ich mache darauf aufmerksam, daß Herr Direktor Goerke, unser geehrtes Mitglied, als Direktor des Instituts Urania einen Lichtbildvortrag, den er selbst verfaßt hat, über märkische Landschafts- und Garten-Poesie am 19. d. M. hält, der hoffentlich noch öfters namentlich im Vorfrühling, wo der Vortrag so recht am Platze ist, wiederholt werden wird.

B. Persönliches.

lila. Über die Märkische Familie Pintsch. Ich lege Ihnen eine gerade für unsere Mark bedeutsameFamilien- und Fabrik­geschichte: Julius Pintsch (Berlin 1815-1884), seine berlinisch- Iausitzischen Vorfahren. Von Arno Boetticher, Amtsgerichts­rat in Frankfurt a, 0. vor, 1908 bei C.. A. Starke in Görlitz als Handschrift gedruckt in 150 Exemplaren.

In das vorliegende Exemplar hat Herr Oskar Pintsch, einer der Söhne des weltberühmten Fabrikunternehmers die Worte geschrieben: Waren auch unsere Vorfahren keine sogen. Edelleute oder Ritter, so haben sie sich doch in Arbeit ritterlich durchgeschlagen, in welchem Sinn ihnen zu folgen, wir uns nach Kräften bemüht haben.

Ein wahres Wort, das durch diese werktätige Familie und durch ihre Hauschronik hindurch geht.

Die Familie stammt aus den Dörfern Sakrow und Neuzauche, Kreis Lübben und Lübbenau, Kreis Kalau, von wo sie um 1800 nach Berlin einwanderte. Karl Friedrich Julius Pintsch, der Begründer des Geschäfts, besuchte die Gewerbeschule und das Gymnasium zum grauen Kloster, wurde dann Klempner und arbeitete sich als selbst­gemachter Mann durch Fleiß und Umsicht immer mehr in die Höhe. Das Buch enthält mancherlei nützliche Abbildungen der verschiedenen