Heft 
(1912) 20
Seite
11
Einzelbild herunterladen

19. (6. ordentliche) Versammlung des XIX. Vereinsjahres.

11

große Verdienste hat. Viele interessante Originalbeiträge aus dein französischen Kriege.

XIV. Monats-Blätter des Touristenklubs für die Mark Brandenburg, Nr. 12, 1910. Darin schätzbare Notizen von Oskar Bolle über Frau von Friedland-Lestwifz in Buckow (Märk. Schweiz).

XV. Dr. Ernst Arthur Lutze: Hohenzollern-Anekdoteu- schatz. Ich lege Ihnen dies Büchlein des literarisch bekannten Herrn Verfassers vor, das eine Menge von Erlebnissen und Ereignissen zumeist mit patriotischem stimmungsvollem Hintergründe in Form von einzelnen Gedichten schildert und überweise es mit verbindlichem Danke an die Bücherei der Brandenburgia. Im hiesigen Verlag für nationale Literatur erschienen, brochiert 1,50, eleg. geb. 2,50 M. Für den Weihnachtstisch iu weiten Volkskreisen wohl geeignet.

XVI.Ergebnisse der Ausgrabungen in der Höhle Fond-de- Foret, Provinz Lüttich. (Auszug aus den Annalen der archäolo­gischen und historischen Verbindung Belgiens. XXL Session. Kongreß von Lüttich 1909) undDie neuen Ausgrabungen iu derselben Höhle (Seraing, 1910). U. korr.-M., Herr Konservator A. Rutot teilt Aus­grabungsberichte mit betreffend die berühmten Höhlen, in denen bereits 1829 und 1830 der vorahnende Dr. Schmerling aus Lüttich erfolgreiche Funde diluvialer Säugetiere (Ren, Bär, Mammut u. dgl.) entnahm. Herr R. hat seine Aufmerksamkeit auf die verschiedenen Schichten und die darin vorkommenden bearbeiteten Kiesel gerichtet. Er schildert wie die eolitische Bevölkerung von einer besser ausgerüsteten sich in immer entlegenem Schlupfwinkel verdrängen ließ. Auch die Einflüsse rauher Witterung auf die Urmenschen werden nachgewiesen.Bot die Höhle eine absolute Sicherheit? Wie viele Male wird das wilde Gebrüll des Höhlenbären und der Hyäne die primitiven Familien haben erzittern lassen, welche eine Zufluchtsstätte unter den Wölbungen der Höhle suchten! Eine dritte Schrift Rutos beschäftigt sich mit den arktischen Nagern in den belgischen Höhlen, Tieren, die auf eine rauhe Tundra- und Steppen­zeit deuten. Eine vierte Abhandlung Rutots betrifft die Entdeckung von Corbicula fluminalis zu llofstade südöstlich von Meckein. Schon Sir Charles Lyell hat um 1865 in seinemAlter des Menschengeschlechts auf die Bedeutsamkeit der Funde der Süßwassermuschel Corbicula (Cyrena) fluminalis hingewiesen, die in der wärmeren Diluvialzeit in England, Frankreich, Belgien lebte, längst aber in Europa ausgestorben, wohl aber noch in Flüssen des Orients wie Nil und Euphrat lebendig vorhanden ist. C. fl. beanspruchte ein milderes Klima im unteren Quartär. Es sind dabei Reste von Elephas autiquus, dem Vorläufer des Mammut, gefunden. Auf deutsches Gebiet übertragen entspricht die Cor- bicula-Periode dem Anfang des von Penck sogenannten Interglaziär Min del-Riss.