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21. (7. ordentliche) Versammlung des XIX. Vereinsjahres.
IV. Trowitsch & Sohn in Frankfurt a. 0., eine der ältesten Druckereien in Deutschland, begeht im Herbst ihr 200 jähriges Jubiläum, daneben in diesem Verlage „Der praktische Ratgeber und Gartenbau“ sein 25 jähriges und die angesehene „Frankfurter Oder-Zeitung“ ihr 10 J jähriges Bestehen. Alles Nähere ersehen Sie aus der Jubiläums- Ausgabe dieser Zeitung vom 5. d. M., ein Blatt, das historischen Wert hat insbesondere für die schöne Oderstadt.
V. Auf die Ausstellung „Spielzeug vergangener Tage“ bei A. Wertheim (Voss-Straße) mache ich unter Vorlegung des gedruckten Führers recht sehr aufmerksam. Es sind mancherlei merkwürdige bis an den Anfang der Neuzeit zurückreichende Kinderspiele ausgestellt. Für den Heimatkundler recht beachtenswert.
B. Persönliches.
VI. U. M. Herr Stadtrat a D. Weigert ist nach seinem Ausscheiden zum Stadtältesten von Berlin gewählt worden, Herr Oberpostsekretär Paul Kerkow ist znm 1. d. M. mit dem Charakter als Kaiserlicher Rechnungsrat verabschiedet.
VII. Herr Fabrikbesitzer Oskar Pintsch ist gleich seinem älteren Bruder Herrn Geheimen Kommerzienrat Richard Pintsch der Brandenburgia als Gönnermitglied beigetreten, zu welchem Zwecke er ihr in höchst dankenswerter Weise den Betrag von 500 Mark überwiesen hat.
VIII. Unser „exotisches“ Mitglied Herr Kaufmann Paul Offermann hat uns diesmal mit einem zierlichen illustrierten japanischen Glückwunsch und der bekannten englischen Devise: „a merry Christmas and a happy New Year“ erfreut. Seine liebenswürdigen Schwestern Frl. Else und Grete Offermann wollen für uns Gruß und Dank erwidern.
IX. Familie Bl eil in Brandenburg a. H. U. M. Herr Kommerzienrat Carl Blell schreibt mir aus Brandenburg am 22.: „In der von Ihnen und Herrn Mielke herausgegebenen Landeskunde der Provinz Brandenburg Band II finde ich auf Seite 462 unsere Familie erwähnt, was mich sehr gefreut hat. Aber in den angeführten Daten ist ein Irrtum untergelaufen. Der Schön- und Scharlachfärber Blell ist nicht erst um 1700 durch Friedrich I., sondern schon um 1640—50 aus den spanischen Niederlanden (in einer alten Nachricht heißt es aus Spanien) unter dem Großen Kurfürsten liier eingewandert. In meinem (.Tarten steht der Leichenstein des als erster, wie auf dem SteiD vermerkt, am 15. Dezember 1656 hier geborenen Peter Blell. Nach allen Fainilien-Nachrichten und dem sorgfältig geführten Stammbaum ist sein Vater der Eingewanderte. Der Leichenstein war früher außen an der Katharinen Kirche angebracht, wurde mit anderen vor etw r a 40 Jahren dort entfernt und meinem Vater als Träger des Namens übergeben.