21. (7. ordentliche) Versammlung des XIX. Vereinsjahres.
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Bei der bevorstehenden Restauration der Kirche denke ich ihn im Innern an bringen zu lassen, wo sich auch Grabdenkmäler anderer Familien-Mitglieder befinden“.
„Sehr bekannt in unseren heimatkundlichen Kreisen war der Prähistoriker und Volkskundler Theodor Joseph Blell. Er ist geboren am 1. Dezember 1827 auf dem Rittergut Thüngen, das seinem Vater gehörte. Er ist gestorben am 1. Juni 1902 in der Villa Thüngen in Groß-Lichterfelde, die er sich erbaut hatte. — Er gehört zu der ostpreußischen Linie der Familie. Sie stammt von einem Bruder oder Sohn des hier eingewanderten ab. Wir nehmen an, es war der Bruder. — Er ist 1651 geboren, hieß Jakob und war Tuchscherer und Färber in Marienwerder.“ —
Die Sammlungen von Theodor Blell sind von den Provinzen Ost- und West-Preußen für die Marienburg angekauft und dort aufgestellt“. —
X. Belzig. Justizrat Winkler, eine in Belzig und Umgebung-
weit bekannte und geachtete Persönlichkeit ist am 4. v. M. abends plötzlich gestorben. In der letzten Zeit hatte er sich besonders durch sein Eintreten für die elektrische Überlandzentrale einen Namen gemacht. Auch bei jeder anderen gemeiniitzigen Sache war er stets zur Hand. Belzig verliert in ihm einen hervorragenden Bürger. Wie nachträglich mitgeteilt wird, hat sich Justizrat Winkler erschossen. Man fand ihn morgens tot in seinem Bureau. Die Ursache ist unbekannt. Gegen
die Brandenburgs, unter deren Mitgliedern er sehr bekannt w;v, sowie gegen die Pflegschaft des Märkischen Museums hat sich der Verstorbene wiederholt freundlich erwiesen. Seine Gemahlin wird als gefühlvolle Dichterin und Schriftstellerin geschätzt. Wir kondolieren herzlich.
XI. Fräulein Emilie Wiese, seit 10 Jahren Mitglied, ist uns
leider am 13. durch den Tod nach kurzem Krankenlager im Alter von 73 Jahren entrissen worden. Wir betrauern den Verlust aufrichtig, die Entschlafene war ein ebenso treues wie eifriges Mitglied. Um den
ausdrücklichen Wunsch der Dahingeschiedeneu zu erfüllen, ist ihre irdische Hülle der Einäscherung übergeben worden. Ich bitte Sie, sich zur Ehrung unserer guten Freundin von den Sitzen zu erheben — (Geschieht).
XII. Der Schriftsteller Viktor Laverrenz, welcher der
Brandenburgia allzeit zugetan war und sich noch am 18. bei der Besichtigung der Theaterausstellung beteiligte, ist am selbigen Tage
einem Schlagfluß im 48. Lebensjahr erlegen. Da er unter den Be
werbern um die Dichtung unsers Bühnenfestspiels „Albrecht der Bär“ war, so lege ich drei seiner Schriften vor, die sich alle mit der Zeit und mit den in Frage kommenden Persönlichkeiten befassen: a) „Balladen und Lieder“, die ich schon 1907 erwähnte, b) „Jaczo der Wende, Historisches Schauspiel in drei Aufzügen“, bereits in voriger Sitzung