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21. (7. ordentliche) Versammlung des XIX. V ereinsjalireB.
herumgereicht und c) „Der letzte Wendenfürst (die Sage von Schildliorn), historischer Roman aus dem 12. Jahrhundert. Mit Tuschzeichnungen von G. A. Closs“. 2. Aufl. Berlin und Leipzig, Verlagsanstalt Kosmos 1907. Als Marine- und Kolonial-Schriftsteller hat Laverrenz außerdem fruchtbar gewirkt. Sein Prachtwerk „Deutschlands Kriegsflotte“, Erfurt und Leipzig, hei Kirchner, 1906 habe ich vielfach benutzt, es ist nocli immer das beste volkstümliche Werk über unsere Kriegsmarine. — Schwere Zeiten und viele Anfechtung hat Laverrenz über sich ergehen lassen müssen, da man teils von schlecht unterrichteter Seite teils aus Konkurrenzneid seine „Jugendpost, farbig illustrierte Wochenschrift für die reifere Jugend“ in ungerechter und mitunter recht unfeiner Weise unter die jetzt vielfach von Unberufenen sogenannte Schundliteratur zu klassifizieren bemüht war. Ich habe noch niemals 'zwei Menschen gefunden, die sich über diesen vagen, gedankenlos nachgeschwätzten terminus technicus untereinander völlig einig waren. Ich verstehe darunter die Hintertreppenliteratur, die in endlosen Lieferungen erscheint und namentlich unsere Dienstboten durch recht gräßliche Titel und Titelbilder („Die vermauerte Nonne“, „Das blutige Gespenst um Mitternacht“, „Karl Mohr der jugendliche Räuberhauptmann“, „Der edle Verbrecher wider Willen“ u. dgl. m.) das Geld aus der Tasche zu locken bemüht ist. Ich habe in Laverrenz’ „Jugendpost“ dergleichen nicht gefunden. Im Gegenteil liegen mir gegen 50 beste Empfehlungen dieser Zeitschrift, u. a. von den höchsten Reichs- und Staats- insbesondere von Schulbehörden und von sachverständigen Schulmännern vor, Ich glaube im Sinne der Brandenburgia, der V. Laverrenz wiederholt uneigennützig gefällig war, zu handeln, wenn ich gegen die ungerechte Verunglimpfung des wackern patriotischen Schriftstellers auch an dieser Stelle Verwahrung einlege.
C. Naturgeschichte und Technik.
XIII. Über die Insel im See von Oegeln, Kreis Beeskow- Storkow, welche urplötzlich nach Bagger-Arbeiten erschien, habe ich hier unlängst berichtet. Heute lege ich Ihnen 6 von der K. Geologischen Landesanstalt aufgenommene, im Besitze des Märkischen Museums befindliche, wohl gelungene Photos nebst Lageplan vor. Ich verweise nochmals auf unsere früheren Publikationen über ähnliche Phänomene in unseren Monatsheften.
XIV. Gegen die Fiscli-Schonreviere erklärt sich in den herumgereichten Mitteilungen des Fischerei-Vereins für die Mark Brandenburg vom 24. v. M. Herr Professor Dr. Schiemenz, Leiter der Fischereianstalt am Müggelsee in Friedrichshagen, die wir hoffentlich in diesem Jahre besichtigen werden, mit guten Gründen. Darnach scheinen die Schonreviere eher zu schaden als zu nützen.