Heft 
(1912) 20
Seite
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Bticherbesprechungeü.

Wanderfahrt durch den lebendigen Eindruck hervorgerufen wurden. Manches Bild wird vielen von unseren Ausflügen her schon vertraut sein, z B. Gransee, Templin und Schwedt, und über Schloß Badingen enthält Monatsblatt XV. .>7 einen ausführlichen Artikel. Unter den alten Häusern sei auf das Lüwinghaus aus Zäekerick noch besonders aufmerksam gemacht.

Dieser Nummer liegt ein illustrierter Prospekt bei, auf den wir besonders hinweisen. Zache.

Das Oderbruch im Wandel der Zeit. Ein kulturhistorisches Bild von Ernst Breitkreutz, Lehrer in Remscheid, Selbstverlag, Remscheid 1911, J. F. Zieglersche Buchdruckerei.

Das Werk Friedrichs des Großen lockt immer wieder zur Darstellung, und besonders sind es die Kinder des Bruches selbst, die sich, wenn sie die Heimat verlassen haben, dankbar ihrer erinnern. Auch dieses Buch ist ein schlichter Beitrag zur Geschichte dieser Landschaft. Vom Allgemeinen geht es über zum Besonderen, und sein Hauptreiz liegt in den persönlichen Zügen. Man ist erstaunt, wie rasch die Begebenheiten im Gedächtnis des Volkes verschwinden. Von den Nachkommen der Kolonisten kennen wohl nur noch sehr wenige ihre Heimat, und niemand steht mehr in Beziehung mit den dortigen Verwandten. Das Buch sucht gleichsam noch Spuren der Erinne­rungen zu retten. Es hält z. B die Namen der Braven fest, die sich bei Damm­brüchen und Überschwemmungen hervorgetan haben und es lehrt wie viel Ärger und Widerspenstigkeit oft die Beamten des Königs zu erdulden hatten. Es ist vorgekommen, daß mehrere Familien wieder abzogen und mit Gewalt zurückgebracht werden mußten, oder sich auch durchschlugen und in der Fremde wieder ansiedelten. In Bezug auf die Meliorationsarbeiten lehrt das Buch, daß bis in die jüngste Zeit hinein eifrig gearbeitet wird, um immer mehr Ackerland zu gewinnen. Zache.

Die Provinz Brandenburg in Wort und Bild. Herausgegeben von dem Pestalozzi-Verein der Provinz Brandenburg. Mit vielen Abbildungen 2. Auflage. Verlag von Julius Klinkhardt in Leipzig und Berlin.

Die zweite Auflage spricht deutlich genug für die Anerkennung, die das Buch gefunden hat. Es enthält ungefähr hundert Aufsätze, die alle Zweige der Heimatkunde berühren und aus verschiedenen Federn stammen. Wir treffen unter den Autoren auch solche, die sich in der Brandenburg! a selbst beziehungsweise um unsere Gesellschaft bei ihren Ausflügen betätigt haben. Es sind das Männer, deren Namen auf dem Gebiete der Heimat­kunde einen guten Klang haben und die auch hier zeigen, daß sie den Stoff beherrschen und ihn geschickt darzustellen verstehen. Das Buch ist ein rechtes Volksbuch, dem die weiteste Verbreitung zu wünschen ist, und von ihm gilt das Wort, wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen, weil gerade die zwanglose Zusammenstellung ihren Reiz hat. Zache.

Für die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Cüstriner Platz 9. Die Einsender naben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten Druck von P. Stankiewicz Buchdruckerei, Berlin, Bemburgerstr. 14.