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23. (8. ordentliche) Versammlung des XIX. Vereinsjahres.
Deutlicher noch spricht die dem Genie des Dahingegangenen gezollte Verehrung aus dem „Lied“, das Jakobi „an Gleim bey der Fever seines Geburtstages am 2ten April 1781“ richtete: eine ergreifende Totenklage und zugleich wirklich schöne Charakteristik des Menschen Lessing, eingekleidet in — Anakreontik. Andere Manuskripte, eine dem teuren Entschlafenen auf dem Totenbette abgeschnittene Locke, seine Brieftasche, Präsenzmünzen der Mannheimer Akademie, Photographien nach unveröffentlichten Porträts aus Lessiugs Familien- und Freundeskreis vervollständigen die Sammlung, die wohl manchen bewegen wird, die den Manen des großen Dichters und Denkers geweihten Räume aufzusuchen.
Reicher Beifall lohnte auch diesen Redner, worauf der Vorsitzende dankend die so anregungsvoll gewesene Sitzung und Zusammenkunft schloß.
Mittwoch, den 22. Februar 1911 abends 7^ Uhr im Vortragssaal des Märkischen Museums.
Vorsitzender: Herr Geheimrat Ernst Friedel.
Von demselben rühren die Mitteilungen zu I bis XXIII her.
A. Allgemeines.
I. Das Gelände für das Pichelswerder-Festspiel ist am 7. d. M. durch den Oberförster des Grunewalds Herrn Hillenkamp den Herren Oberregisseur H. Frey uud Geheimrat Friedei als Vertretern der Brandenburgia übergeben worden. Nachdem zwei Probeversuche von Propaganda-Ansichtspostkarten (der Picheiswerder von Osten her aufgenommen und das Havelgewände zwischen Picheiswerder und Schildhorn) in einer großen Anzahl von Exemplaren verschenkt worden, liegt heute die erste endgültige Karte vor betitelt: „Vaterländische Schauspiele der Brandenburgia, Gesellschaft für Heimatkunde, auf Picheiswerder. Den Freunden der Mark gewidmet“, dann folgt quer die schon erwähnte Fernsicht auf Picheis werder mit dem Spielplatz. Darunter ist gedruckt: „Albrecht der Bär. Bühnenfestspiel von Eberhard König. Juni bis August 1911. Festspielleiter Heinrich Frey-Berlin. Links, senkrecht, ist der Kopf Albrechts des Bären nach dem Denkmal Böses auf der