Heft 
(1912) 20
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23. (8. ordentliche) Versammlung des XIX. Vereinsjahres.

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E. Bildliches.

XVIII. Die neue Bildergallerie des Märkischen Museums. Die Kunstdeputation des Magistrats hat beschlossen, den städtischen Behörden vorzuschlagen, die Räume im II. Stock des Hauses Kloster­straße 68, des ehemaligen Podewilschen Palais, das der Stadt gehört, die künstlerisch ausgeführte Stuckdecken enthalten und sich zur Auf­nahme von Bildern in besonderem Maße eignen, zur Aufhängung und Ausstellung von Bildern zur Verfügung zu stellen, welche der Stadt gehören und jetzt zum Teil anderweitig eine vorläufige und zum Teil aber wenig geeignete Unterkunft gefunden haben. Die Deputation hat ferner beschlossen, auch in diesem Jahre 12 000 M. für die Große Berliner Kunstausstellung und 6000 M. für die Ausstellung der Sezession zur Verfügung zu stellen. Diese Beträge sollen nach Wahl der Kunst­deputation zur Erteilung von Ehrenpreisen oder zum Ankauf ausgestellter Kunstwerke Verwendung finden. Die Ehrenpreise sollen nicht unter 3000 M. betragen.

Die Verwaltung der Städtischen Bildergalerie ist der Direktion des Märkischen Museums unterstellt, in welchem größere Bilder nicht mehr, wegen Raummangels aufgestellt werden können. Allerdings sind daselbst in unserer heutigen nächsten Nähe noch einige Bilder provisorisch unter- gebraclit, Bilder von dem bekannten Maler Krüger (sogen. Pferde-Krüger), Bilder von Skarbina, Landschaften von Walther Leistikow, Aquarelle von Fräulein Hauer u. dgl. m.

XIX. Lichtdrucke in Doppelton hergestellt von der hiesigen Graphischen Gesellschaft, Lindenstr. 1617. Die vorgelegten 3 Proben zeichnen sich durch scharfe Wiedergabe, angenehme Tönung und vor­nehme Ausstattung aus. Schon bei kleinen Auflagen von z. B. 100 Stück kann der Lichtdruck anstelle von photographischen Abzügen treten; er ist erheblich künstlerischer und auch billiger.

XX.Denkschrift anläßlich des zwanzigjährigen Be­stehens der Freien Photographischen Vereinigung zu Berlin. Ilerausgegeben von Franz Goerke, Direktor der Gesellschaft Urania. Wilhelm Knapp, Halle a. S. 1910.

Unser verehrtes Mitglied hat die große, höchst dankenswerte Güte gehabt, unserer Bibliothek ein Exemplar dieser Festespublikation zu vex 1 - elireu. Sie wollen zunächst die schöne äußere Ausstattung würdigen: Papier, Druck, Abbildungen im Text und 12 Tafeln teils farbig, teils schwarz, von vollendeter Ausführung. Eine Krögel-Studie aus Alt-Berlin und der farbige Konzertsaal Friedrichs des Großen in Sanssouci gehen uns speziell an, desgl. das Titelblatt (Schloß an der Langen Brücke). Eine Geschichte des Vereins giebt Franz Goerke. Autoritäten wie Gustav Fritsch, A. Meydenbauer, A. Miethe u. a. haben vortreffliche wissenschaftliche Aufsätze beigesteuei*t.