100
23. (8. ordentliche) Versammlung des XIX. Vereinsjahres.
Der King bestellt aus 3 einzelnen, an- und ineinandergepaßten Keifen (Abbildg. 3). Der mittlere ist schlicht und trägt ein volles goldenes Herz, in das der Kubin eingelegt ist; die beiden seitlichen Keifen enden über einige Kenaissance-Schnörkel hinweg in je eine Hand, die das Herz umfallt. In einzelnen Vertiefungen sind noch Spuren von Email zu erkennen. In die inneren Flächen der beiden seitlichen Keifen ist eingraviert:
„Wat Got wil enden lfiOl“
„Kan Niemands wenden.''
Abbildung 2.
- 4 ^
SftfjTT.’
Abbildung 3.
Ähnlich zusammengesetzte Ringe waren in der Renaissance-Zeit als Verlobungsringe vielfach beliebt. U. a. wurde im Jahre 1880 bei den Ausgrabungen auf dem Schloßplatz, die der Kronprinz ermöglicht hatte» außer mehreren recht massiven einfachen Reifen auch ein ähnlicher Doppelriug gefunden, bei dem aber die Hände unmittelbar ineinander lagen, mit der Inschrift: „Christus J. (st) M (ein) L (eben) St (erben) M (ein) G(ewinn) „Johannes Forat 1588.“ Im 19. Jahrhundert ist die Mode ähnlicher Doppelringe hin und wieder nachgeahmt worden.
XXVI. Herr Admiralstabssekretär Carl Voigt hielt hierauf den angekündigten Vortrag: Reliquien und Erinnerungen aus der Zeit der kurbrande-nburgischen Marine. Vgl. auch Nr. XVIII. Der mit großem Beifall anfgenommene Lichtbildervortrag wird späterhin abgedruckt werden.
XXVII. Ein Seefischessen fand im Anschluß an diesen Vortrag im Kuhmessaale des gegenüberliegenden Marinehauses unter Beteiligung von 120 Personen statt. Der Vorstand des Deutschen Seefischereivereins, vertreten durch Herrn Generalsekretär Professor Dr. Henking und Herrn Oberstleutnant z. D. von Gerhardt, hatte die Fische, so frisch wie möglich, aus Geestemünde besorgt. Absichtlich waren, wie im Vorjahr, auf dem Berliner Markt seltenere und gleichzeitig billige See-