Als die Zeit für Preußen und Deutschland gekommen war, das endlich zu Lande gewonnene Übergewicht auf die See auszudehnen, da wurden in der Flotte die alten Erinnerungen an die Tage kurbranden- burgiscber Seeherrlichkeit wieder lebendig und fanden ihren Ausdruck in der Benennung stattlicher Panzerschiffe mit den Namen „Großer Kurfürst“, „Kurfürst Friedrich Wilhelm“ und „Brandenburg“.
Eine eigenartige Fügung hat es gewollt, dass diesen Schiffen, die das Gedenken an die Marine Kurbrandenburgs wachhalten, als Heimathafen der Nordseekriegshafen Wilhelmshaven zugewiesen wurde — eine für unsere Marine so bedeutsame Stätte, die Oldenburgs hochherziges Fürstengeschlecht in Voraussicht der kommenden Seegeltung Deutschlands einst an Preußens kleine Marine abtrat.
Auch die Stadt Berlin hat es sich nicht nehmen lassen, dank den Bemühungen E. Friedeis, unseres ersten Vorsitzenden, in der Zeit seiner städtischen Amtstätigkeit als Dezernent für die Straßenbeuennungen, den Überlieferungen an jene denkwürdigen Tage gerecht zu werden. Heute erinnern Straßenbenennungen wie „Brandenburger Ufer“ und „Guineastraße“ an die damalige Kolonialperiode, während der Gründer von Groß-Friedriclisburg durch das Groeben-Ufer verewigt ist.
Was die Väter ersehnt, Deutschland eine seiner Machtstellung und politischen Bedeutung würdige Flotte zu schaffen, heute ist es herrlich erfüllt.
Der gewaltige Bau der deutschen Flottenmacht, den wir heute unser eigen nennen, zu ihm hat Friedrich Wilhelm den Kiel gestreckt; in ihm erblicken wir darum den eigentlichen Begründer unserer heutigen Seemacht und Seegeltung.
0 Kurfürst Friedrich Wilhelm, zu Meer und Land ein Held,
Du hast den Weg gewiesen und uns das Ziel gestellt!
Die Berge haben Tannen, wir haben hohen Mut,
Auch uns gehört die große, wogende Meeresflut!
Pflegen wir darum in Treue und Dankbarkeit das, was uns aus den Tagen Jung-Brandenburgs zur See an Reliquien und Erinnerungen überkommen ist!
Denn sie sind es, die uns mit jenen stolzen Tagen der Vergangenheit verbinden und begeisternden Nachhall in unseren Herzen wecken, zum Zeichen, daß der Geist frischen Wagemuts und — wo es nottut — kraftvollen Zugreifens noch in uns lebendig ist — ein Geist, der hoffnuDgs- freudigen Ausdruck findet in dem Ausspruch unseres vaterländischen Dichters:
Wir Preußen setzen Alles durch Von Memel bis Groß-Friedrichsburg!