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•26. (9. ordentl.) Versammlung des XIX. Vereinsjahres.
D. Kulturgeschichtliches.
XVIII. Die Beschießung von Cüstrin und die Schlacht von Zorndorf 1758. Mit 1 Karte. Anschauliche Darstellung nach dem Großen Generalstabswerk. (Der siebenjährige Krieg Bd. 8.) Die Gegend ist der Brandenburgs gelegentlich unsers Ausflugs nach Cüstrin am 14. Mai 1905 durch die liebenswürdige Führung des Verfassers, unsers hochgeschätzten Mitglieds Herrn Major z. D. Louis Noel bekannt geworden.
XIX. Das Monatsblatt des Touristen-Klub für die Mark Brandenburg vom 1. März d. J. enthält den sehr beachtenswerten Schluß von Kolbes Märkischen Altarstudien. Er gedenkt darin u. a. der neuen katholischen Herz Jesu-Kirche zu Tempelhof, in welcher Schnitzaltäre von außerhalb untergebracht sind, die aus dem Mittelalter stammen; nur einer darunter scheint von Märkischer Herkunft zu sein
XX. Die Plassenburg von Robert Mielke (Zeitung für Wehrbau und Städtebau: Der Burgwart, Organ der Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen, XII. Jahrg. Nr. 1). Unser verehrtes Ausschußmitglied schildert die Geschichte und den jetzigen Zustand in anschaulicher Weise. Er sagt: „Seit 1909 ist die Plassenburg von diesem Schicksal [— als Zuchthaus zu dienen —] erlöst; jetzt aber erhebt sich die Sorge um ihre Verwendung oder, was wichtiger ist, um ihre dauernde Unterhaltung. Die Gefahr, daß die Burg eines Tages an Private veräußert wird, ist nicht abzuweisen. Hoffentlich läßt sich dieses Schicksal noch abwenden und das alte Hohenzollernschloß wieder einem würdigen Zwecke zuführen. Wenn je eine deutsche Burganlage es verdient hat, erhalten, gepflegt und als wertvoller Nationalbesitz der Nachwelt überliefert zu werden, so ist es die Plassenburg bei Kulmbach, der Sitz der Herzoge von Meran, der Grafen von Orlamiinde, der Ausgangspunkt hohen- zollernscher Größe.“
Die Brandenburgs schließt diesem Wunsche sich durchaus an.
XXI. Unser Mitglied Herr Stadtverordneter Wilhelm Ger icke hatte mich gefragt, wie alt in Berlin die Einrichtung der Bezirksvereine sei. Ich antwortete, daß mir erinnerlich sei, wie mein am 7. April 1851 verstorbener Vater, Dr. Carl Gotthold Friede!, nach den März-Tagen 1848 Mitglied des Dorotheenstädtischen Bezirksvereins damals wurde. Ich vermute, daß diese Vereine nieht viel älter seien. U. M. Herr Stadtarchivar Dr. Clauswitz werde vielleicht aus Magistratsakten etwas Genaueres festellen können. Herr Dr. Clauswitz hat Herrn Gericke nunmehr unterm gestrigen Tage Folgendes mitgeteilt:
Die Bezirksvereine Berlins.
Obwohl die Stadtbezirke nach Erlaß der Städteordnung 1808 speziell für die Wahl der Stadtverordneten geschaffen waren, kam- es doch nicht