26 (9. ordentliche) Versammlung des XIX. Vereinsjahres.
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Mainemporiums. Möchte das neue Druckverfahren bald auch bei uns Eingang finden.
XXVI. Die Anfänge einer Bildergalerie des Märkischen Museums z. B. mehrere märkische Landschaften des unlängst verstorbenen Leistikow sehen Sie heut in Ihrer Nähe. Im übrigen ist im Märkischen Museum der Saal, der für die Aufnahme neuer Erwerbungen und für wechselnde Ausstellungen bestimmt ist, soeben neu gefüllt worden.
Unter den hier zur Schau gestellten, vor kurzem in die Sammlung gelangten Gegenständen fesselt zunächst ein treffliches Porträt Franz Krügers die Aufmerksamkeit. Es stellt eine einst bekannte Berliner Persönlichkeit Louis Wahlländer dar, der der Hofzahnarzt zweier Könige: Friedrich Wilhelms III und Friedrich Wilhelms IV gewesen war. Das Gemälde ist ein Geschenk des Wirklichen Geheimen Oberregierungsrats und Präsidenten Herrmann Becher.
Neben diesem Bild sind neuhinzugekommene Porträts hervorragender Berliner kleineren Formats, sowie wertvolle Radierungen und Lithographien, Blätter von J. G. Schadow, Pastelle von Dorothea Hauer, die malerische Stätten des heutigen Berlins wiedergeben, und andere ausgestellt. Ferner ein großes Bild Moses Mendelssohns (gemalt von Anton Graff) und eines Wilhelm Tauberts, des einstigen Kapellmeisters am Berliner Opernhaus und bekannten Komponisten von Kinderliedern. Das Gemälde hat die Tochter des Musikers dem Museum zum Geschenk gemacht.
Eine besonders schöne und wertvolle Bereicherung seines Bestandes verdankt das Museum dem bei der Eröffnung des neuen Hauses gegründeten Verein, der sich die Aufgabe gestellt hat, in das Sammlungsgebiet des Museums fallende größere Kunstgegenstände zu erwerben und ihm zur Verfügung zu stellen. Die diesjährigen Gaben sind vier Bilder aus dem Nachlaß des kürzlich verstorbenen Malers Franz Skarbina. Darunter das große Ölbild, das uns die in der Mauerstraße gelegene Böhmische Kirche an einem Weihnachtsabend vor Augen führt, sowie ein hübsches lokalgeschichtlich bezeichnendes Aquarell von 1885, auf dem die Gegend des fast noch unbebauten Nollendorfplatzes dargestellt ist. Aus dem Nachlaß Skarbinas stammt auch die von der Stadt angekaufte höchst lebendige Studie zu seinem bekannten großen Gemälde „Die Kundgebung vor Kaiser Wilhelm vor dem Schlosse in Berlin in der Nacht des 6. Februar 1907.“
Aus dem Nachlaß noch eines zweiten jüngst verstorbenen Berliner- Malers Walter Leistikows hat das Museum Werke von einem Kreise von Kunstfreunden geschenkt erhalten. Es sind fünf Gemälde, die teils im Vortragssaal aufgestellt sind, teils die Wände des anstoßenden Raumes schmücken.
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