Heft 
(1912) 20
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26. (9. ordentliche) Versammlung des XIX. Vereinsjahres.

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Pudwilz, der als Zeuge am 11. Januar 1347 urkundlich genannt wird. Das Geschlecht zählte später in Pommern zu den Schloßgesessenen.

Vor wenigen Wochen übrigens hat der greise Prinz-Regent von Bayern anläßlich seines am 12. März stattgehabten 90. Geburtstags den Vorsitzenden im Bayerischen Ministerrat, Staatsminister, Minister des königlichen Hauses und des Äußern Freiherrn Klemens von Podewils Dürnitz (von der katholischen Linie) in den Grafenstand erhoben.

Nach dieser Abschweifung über die Familie Podewils will ich noch auf die neueste Erwerbung des Märkischen Museums aufmerksam machen, das ausgestellte Ölgemälde von Frl. Anna Mehls, Alt-Berlin in Winter­stimmung (das rechte Spreeufer bei der Waisenbrücke), welches für 600 M. angekauft ist.

XXVII. Fontane-Plakette. Der Touristenklub für die Mark Brandenburg beabsichtigt besonders verdienten Mitgliedern und Förderern eine Plakette aus Bronze zu widmen. Den Entwurf hierzu zeigt Ihnen die umlaufende Ansichtspostkarte aus dem pliot. Atelier von Rieh. Berteau Freien wähle a. 0. Sie sehen Theodor Fontane von großer Bildähnlichkeit auf einem Stein unter einem mächtigen Eichstamm links sitzend, rechts bilden niedrige Kiefern den Abschluß. Fontane läßt den Blick über den See vor Schloß Rheinsberg schweifen, das sich im Hinter­gründe erhebt. Oben verläuft der Vers aus des Dichters Douglas- Ballade.

Der ist in tiefster Seele treu, wer die Heimat so liebt wie du. Unten steht:Touristenklub für die Mark Brandenburg. Links davon Coethen Mark und rechtsPaul Matzdorf. Dieser vortreffliche, echt märkische Künstler ist Ihnen ja allen als Erfinder und Modelleur von Kunstwerken, die zumeist im Kreise Oberbarnim wurzeln, bekannt. Herr P. Matzdorf ist von Beruf Lehrer und diese ehrenvolle Beschäfti­gung verstattet ihm leider nicht seine volle Tätigkeit in den Dienst der plastischen Künste ausschließlich zu stellen. Bei Pflegschaftsfahrten des Märkischen Museums nach Coethen hatten wir Gelegenheit, uns an mancher schönen Schöpfung von Paul Matzdorf zu erfreuen.

XXVIII. Zur Gutzkow-Feier. Angesichts der großen Verdienste, welche Karl Gutzkow sich durch Schilderungen unserer Umgebung in alten Zeiten um die Kunde der engeren Heimat erworben, hatte der Vorstand beschlossen, dessen eingedenk zu sein, daß der bedeutende Denker und Dichter seinen 100. Geburtstag am 17. d. M. gefeiert haben würde und u. M. Herrn Prediger Dr. Max Runze, Mitglied des Ab­geordnetenhauses, als alten gewiegten Gutzkow-Forscher gebeten, über die Beziehungen Gutzkows zu Berlin zu sprechen. Karl Gutz­kow, sagt 11. v. Dickinson in einer Huldigung zum 17. März, ist in Berlin geboren, als Sohn eines kleineren Hofbeamten und das eigen­tümlich Verstandesfrische der Berliner Luft, das sich damals gegen die