Fragekasten.
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Fragekasten.
0. M. Was bedeutet das „Schweriner Hoch?“ Herr Herrman Gura, ehemals Oberregisseur am Großherzoglichen Hoftheater zu Schwerin, hat die Freundlichkeit darauf zu antworten, daß ein tschechischer Musiker dieses Hoch nach Schwerin verpflanzt haben soll, es ist in Schwerin allgemein angenommen und verdient weiter verbreitet zu werden:
Hoch soll er leben,
Er lebe, lebe hoch in Gloria,
In Gloria — Viktoria Er lebe hoch! Er lebe hoch!
Er lebe dreimal hoch!
Das sind wir ihm schuldig
Eins — zwei — drei (nun der Name)
So tünt’s in flottem schnellen Khythmus, und mit dem Namen des Begrüßten klingt das „Schweriner Hoch“ volltönig aus. M. R.
Notizen aus Rosenthal, Kreis N.-Barnim. Von Otto Monke.
a) Der Kirchturm hat unter dem Stern eine vergoldete Krone, die sich schon auf dem früheren hölzernen Turme befand; sie wurde als letzterer beseitigt und durch den jetzigen aus Kalkstein ersetzt, neu vergoldet und wieder angebracht. S Berghaus, Landbuch II. S. 468 über das Jagdschloß in Rosenthal (bis 1740). Eine Sage ist nicht bekannt.
b) Die Außenwände der Kirche waren früher beworfen; jetzt ist der Putz entfernt, so daß der alte Granitquaderunterbau wieder zu Tage tritt.
c) Die Innenwände und das Tonnengewölbe der Decke sind bemalt; die Wände waren bereits früher bemalt wie jetzt. Die Decke ist neu bemalt worden.
d> An der Kirche in mehreren Ecken und Winkeln Hollunderbüsche (von Vögeln ausgesäet?).
e) Manche Grabkreuze und Grabsteine haben scheinbar selbstgemachte Verse als Inschriften.
f) Nördlich der Kirche ein Bismarck-Denkmal. Stein mit Medaillon. Gestiftet von den Bürgern Rosenthals 30. 7. 1908.
g) Das Dorf hat viele moderne Betonhäuser, aber keine Mietskaserne. Südlich von Rosenthal ist die Grenze der Berliner Vorstadtschaft. Rosenthal ist ein gutes Beispiel dafür, daß man modern und einheitlich bauen kann, ohne geschmacklos zu werden und ohne alles über einen Kamm zu scheren. Das fällt besonders und zw'ar angenehm auf, wenn man von Reinickendorf oder Niederschönhausen kommt.
Germanen in slavischer Zeit. Th. Fontane äußert sich über die alte Streitfrage, ob sich germanische Reste im Wendenland bis zur Verdeutschung des letztem erhalten haben, meines Wissens nur indirekt. In „Vor dem Sturme“, Ges. Werke VI, läßt er, Pastor Seidentopf, einen archäologischen Enthusiasten und Tendenzsammler S. 315 sagen: