2. (1. ordentliche) Versammlung des XX. Vereinsjahres.
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Heimatschutz in Brandenburg 1911, Nr. 1. Darin wird S. 14 das Versiegen unsers Schlachtensees besprochen. Abbildung 2 und 3 zeigen Waldschutztafeln, die den Besucher zur Ordnung ermahnen. Gegen Nr. 3 müssen wir aber entschieden Verwahrung einlegen. Diese Tafel enthält l(i Zeilen durchweg mit großen lateinischen Buchstaben, die selbst für einen alten Praktikus kaum zu lesen sind, sie ermüden und wirken geradezu abstoßend.
VI. Aufruf an alle Freunde märkischer Heimat und märkischer Dichtung. Unter dieser Überschrift wendet sich der Ehrenausschuß für den Grabstein des Dichters Willibad Alexis auf dem Kirchhof zu Arnstadt an alle Verehrer des Heimatdichters, also auch an unsere Mitglieder mit der Bitte um Spenden. Der Findlingsblock soll mit einem Medaillonbildnis des Dichters geschmückt werden, dessen Ausführung dem wohlbekannten und wohlverdienten Lehrer und Bildhauer Herrn Matzdorff in Cöthen bei Eberswalde übertragen wird. Einweihung hoffentlich im Juni oder Juli.
VII. Verband der Vereine für Volkskunde ladet zum 7.,8. Juni nach Einbeck ein. Programm vorliegend. Wir bitten um recht zahlreiche Beteiligung abseiten der Brandenburg«.
B. Persönliches.
VIII. Unser allverehrtes Mitglied Herr Rudolf Buchholz hat zu unserm größten Bedauern sein Amt als Kustos des Märkischen Museums niedergelegt, indem er vom 1. d. M. ab den Städtischen Dienst verließ. Otium cum dignitate wünschen wir unserm eifrigen unermüdlichen Mit- gliede. Und um zur „Dignitas“ unser bescheiden Teil beizutragen, schlagen Vorstand und Ausschuß vor, Herrn Buchholz in nächster Sitzung zum Ehrenmitgliede zu wählen. (Allgemeine Zustimmung.)
IX. Herr Oberpfarrer Wilhelm Zahn in Tangermünde ist leider am 21. d. M. verstorben. Er war lange Zeit Vorsitzender des uns engvex-bundenen Altmärkischen Geschichtsvereins, einer der tüchtigsten Erforscher märkischer Vorzeit und ein allzeit liebenswürdiger, gefälliger Gelehrter. Die Brandenburg« hat schi’iftlich ihr Beileid bekundet.
X. Amtsgerichtsrat Kuchenbuch-Müncheberg. Sein Sohn, Herr Gewerberat Kuchenbuch-Stendal, schreibt zur Richtigstellung des ihm unserei’seits gewidmeten Nachnifes am 18. d. M.: „Die Geburtszeit meines Vaters (4. Sept. 1812) fiel nicht in die Beschießung Erfurts durch die Franzosen, vielmehr hat mein Vater stets davon gesprochen, daß er als kleines Kind die Beschießung der Stadt dui-ch die Preußen auf dem Anne seiner Großmutter erlebt habe. Erfurt wurde am 13. Jan. 1814 von den Pi’eußen erobert. So besitze ich noch ein Bombenstück, das am 6. 11. 1813 beinahe meine Urgroßmutter erschlagen hat.