Heft 
(1912) 20
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2()0 2. (1. ordentliche) Versammlung des XX. Vereinsjahres.

mit herzlichem Danke an, als der Herr Verfasser, Pfarrer in Groß- Lichterfelde, sich eingehend mit der Einführung der Reformation be­schäftigt u. a. mit derTeltowerEinigung vom 18. April 1539, wo sich 9 vom erbgesessenen Adel zur neuen Lehre bekennen.

Am 1. November 1539 erfolgte dann der Übertritt Joachims II. und des Teltowscheu Adels in Spandau. Auch hierüber haben wir den authentischen Bericht eines Augenzeugen, nämlich Matthias von Schwane­beck in dem Hausbuch seiner Familie. Er schreibt: Alle diese Junckern und Landsassen sind am 31. October des benannten Jahres nach Spandau gereist, wohin mein Vater sei. mich hat mitgenommen und haben Tags darauf nach dem Vorgang des Durchl. und Hochgeborenen Kurfürsten Herrn Joachim des Jüngeren Löbl. Gedächtnis in der dasigen Pfarr­kirchen das reine Evangelium öffentlich bekannt und das heilige Sakrament mit beiderlei Gestalt von gedachtem Herrn Bischof Matthias empfangen.

Dieser Bericht spricht sich zweifellos für Spandau (also nicht für Berlin) als Übertritt aus. Die Worteuach dem Vorgang des Kur­fürsten können gar nicht anders verstanden werden, als daß der Kur­fürst im Beisein der Teltowschen Edelleute, diesen vorangehend, das neue Bekenntnis abgelegt und nach evangelischer Art das heilige Abend­mahl gefeiert habe.

Bekanntlich hat sich bei der Versammlung der Brandenburgia zu Spandau in derselben Nikolaikirche der dortige Oberpfarrer, unser hoch- geschätztes Mitglied Herr Recke in gleichem 8inne ausgesprochen. Vgl. Monatsblatt XVIII. S. 292.

Diese Mitteilung wurde als Ergänzung des mehr weltlichen An­gelegenheiten Teltows betreffenden Vortrags des Herrn Buchdruckerei­besitzers Zittrick vom 23. d. M. mit großem Interesse entgegengenommen.

XXV. Eberswalde. Führer durch die Stadt und ihre Um­gebung mit drei Karten und' zahlreichen Ansichten. Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde. Bearbeitet von Prof. Dr. Eckstein, Lehrer G. Schulz, Baurat Zillich. Die Bearbeiter und der Verein haben hier etwas Vorzügliches geleistet. Der Preis von 30 Pf. ist spottwohl feil und beweist, was Umsicht und Eifer für ein Billiges zu liefern im Stande sind.

XXVI. Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Pots­dams. Nr. 306. Der Windmüller von Sansouci von Geh. Justizrat Rade- maclier. Läßt erkennen, daß der Müller Grävenitz ein schlauer und habsüchtiger Patron war, eigentlich wenig würdig in der Legende ge­feiert zu werden. Speziell lokalen Interesses sind Nr. 307 und 308: Musik und Musiker in Potsdam während der 1. Hälfte des 19. Jahr­hunderts von M. Heinze und 308: Vom weißen Roß (Gasthof) und der Familie Publmann, desgl. von M. Heinze. In Nr. 309 behandelt der besonders ortskundige Herr Amtsgerichtsrat Ilaeckel das Kommandanten-