Heft 
(1912) 20
Seite
208
Einzelbild herunterladen

208

5. (2. ordentliche) Versammlung des XX. Vereinsjahres.

C. Naturgeschichte und Technik.

IX.Die Geographie auf der Naturforscher-Versammlung zu Königsberg i. Pr. am 19. Sept. 1911. Herr Geheimrat Dr. F. llalin daselbst übersendet uns einen bezüglichen Sonderabdruck seiner Rede aus der Geogr. Zeitschrift, 17. Jahrg. 1911, S. 185. Als Ileimatkundler nehmen wir an der Erdkunde selbstverständlich teil und danken für den gedankenreichen Vortrag verbindlichst.

X. Beiträge zur Naturdenkmalpflege. Ilerausg. von II. Conwentz. Bd II, Heft 1, 1911 enthält, wie Sie sehen, einen inter­essanten, sehr sorgfältig hergestellten Bericht von R. Hermann, Die erratischen Blöcke im Regierungsbezirk Danzig. Besondere Berücksichtigung findet durch Prof. Dr. Lindau die Pflanzendecke, Flechten, Moose etc. Dagegen Sage und Geschichte, sowie die Skelett- und Altertumsfunde werden leider auf nur 1Druckseiten erledigt, was viel zu kärglich bemessen ist.

XI. Die Wünschelrute, hauptsächlich als Wasserfinderin, ist einmal wieder an der Tagesordnung und wird noch immer an mancher amtlichen Stelle, ebenso von Korporationen und Vereinen empfohlen.^ U. verehrtes M. Herr Sökeland hat, natürlich in negativem Sinne, darüber in der Aprilsitzung des Vereins für Volkskunde berichtet und , ich lege Ihnen im Archiv des Vereins der Freunde der Natur­geschichte in Mecklenburg 65. Jahrg. I. Abt. Güstrow 1911, eine Mitteilung unsers hochgeschätzten korr. M. Herrn Prof. Dr. Eugen Geinitz S. 34 flg. vor, betiteltDie Gehlsheimer Brunnen und die Wünschelrute. Der Rutengänger B. begleitete Herrn G. auf dem betr. Gelände nördlich Rostock. Zu seiner Information ließ er dann dasselbe Gelände noch von einem anderen Rutengänger S. begehen. Ergebnis für die Wünschelrute sehr ungünstig, teils widersprachen die Ruten­gänger sich, teils stimmten sie an den Fundstellen nicht überein, teils wurde, wo sie anschlugen, nichts gefunden.

[Späterer Zusatz. Otto Schneider faßt in der Naturw. Wochen­schrift vom 23. Juli 1911 S. 480 das Für und Wider der Wünschelrute in kurzer, aber sehr klarer Weise zusammen. Er verwirft das Unwissen­schaftliche der Methode, wenn man von einer solchen hier reden will, überhaupt, weist aber darauf hin, daß der Widerspruch, zu dem die Rutengänger beständig herausfordern, recht wünschenswert ist, und schließt deshalb mit dem doppelsinnigen Kompliment:Die Wissenschaft hat allen Grund der Wünschelrute dankbar zu sein.]

XII. Die Frage nach der Einheit der Eiszeit reizt zu neuen Kämpfen beständig an. Es seien heut wieder einmal zwei ganz entgegen­gesetzte Äußerungen in der Angelegenheit, die unsere engere Heimat ja auch ganz besonders angehen, gekennzeichnet. In der erwähnten