Beiträge zur Topographie von Oderberg i/Mark.
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1U. Die Kirchengärten. Sie lagen längs der Oder und des Lieper Weges gen „nova villa“ = Neustadt-Eberswalde zu und wurden bereits im Jahre 1267 erwähnt. Sie zahlten der Kirche Gartensteuer und dienten dem Wein- und teilweise dem Itopfenbau.
11. Der Sehmökepfuhl und der Röte Pfuhl. Beide an der Trifft belegen, dienten dem Hanf- und Flachsbau zum Rösten der Stengel.
12. Der Börste- oder Barstepfuhl. Ein kleiner Rundsee an ■ dem Brodowiner Weg gelegen.
13. Der Giersberg. Ein Ackerberg im Windmühlenfelde von 4 Scheffel Aussaat mit Meßkornabgabe.
14. Die Gore. Früher als Weinberg genutzt, der 2 Thaler Weinpacht an die Kirche zu entrichten hatte, jetzt als eine Ackerfläche im Windmühlenfeld belegen.
15. Das Ziegeleifeld. Jetzt Gärten, teilweise mit Häusern und Scheunen bebaut, ehedem Standort der Ratsziegelscheune, des Schützenkruges, der hier bis 1708 bestand, dann aber in eine Schmiede umgewandelt ward.
16 Die Buchte, der westlichste Teil Zernikow’s Buchte. Bis Mitte der Sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts als Überrest eines Waldreviers, dann Ackerland.
17. Die Gehre. Ein Stück Ackerland am hohlen Wege und dem Melkesteige, wegen seiner spitzzulaufenden Gestalt so genannt.
18. Die Schweinebuchte. Im Norden der Bucht am Schweinepfuhl, diente vordem der Schweinezucht.
19. Der Streckefuß. Eine beim Bardin belegene Ackerfläche mit Meßkornabgabe.
20. Der Prostin. An der Unterrähne belegen beim Bardin und Ziegenwerder. Eine Landfläche, die in Urkunden der „Brasadin“ genannt ward, zur Hälfte dem Oderberger Gottesstadtkloster, zur Hälfte der Stadt Oderberg gehörte. Er ist mit dem „Barsdin“ genannten Feldmarkenteil nicht zu verwechseln, obgleich in seiner Nähe belegen.
21. Der Bardin. Unweit vom Ballhofe, oberhalb des Prostin und Ziegenwerders gelegen, war ältester Grundbesitz des ehemaligen Prä- monstratenserklosters Gottesstadt und des damit vereinten Hospitals zu Oderberg. Ist jetzt eine Gartenfläche, wurde von den Kietzern beackert, die Gartensteuer hierfür gaben.
22. Der Ziegenwerder. Ehemals eine langgestreckte Insel in der Oder, dann Halbinsel, jetzt Landfläche mit Bardin, Ballhof und Prostin benachbart. In den Urkunden von 1233 wird er „insula eaprarum“ genannt, als Bestandteil des Gottesstadtklosters und ist sein ältester Klosterbesitz mit. Diese Landflächen müssen früher .strittig gewesen sein zwischen Barnim und Neumark, weil die in viele Arme verästelte
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