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Karl Wilke.
37. Der P untsa ck. Eiu Hochplateau neben dem Schlangen- und Kienastberge. Trotz seiner Höhenlage sehr nasses, anbrüchiges Land, daher sein Name (piunt = Gartenland, eingezäuntes Land). Er gehört zum größten Teil der Oderberger Kirche.
38. Die Windmühlensteige. Der erste und der zweite gehen von dem Lieper Wege, der jetzigen Eberswalder Chaussee, bergauf zur rechten Hand. Die Windmühle oben bildet auf Oderberger Gebiet eine Enklave des Joachimsthalschen Schulamts Neuendorf und steuert dorthin, während die Stadt Oderberg alle Wegelasten davon hat.
39. Der Finkenberg. Liegt am letzten Windmühlenstege und der Eberswalder Chaussee, zahlte Bergpacht, trug demnach in früheren Zeiten Wein, jetzt Ackerfläche.
40. Der Backofenberg. Liegt kurz vor dem Berliner Tor am 1. Windmühlensteige. Hier stand an seiner steilen Lehmmauer der öffentliche Backofen der Stadt Oderberg, der „Backalm“.
41. Der Amts- oder Schulweinberg. Gleich hinter dem Berliner Tor, neben dem Windmühlensteige, jetzt der neue Kifchhof der Stadt Oderberg. Zahlte Bergpacht an die Kirche und lieferte für die Gymnasiasten nach Joachimsthal und später nach Berlin den erforderlichen Tischwein.
42. An der Weinpresse oder am Turkelhause. Jetzt ein Landfleck oberhalb des Amtsweinberges und neben dem alten Kirchhofe. Wie seine Namen besagen, Türkei vom lat. Weinpresse, stand hier in Klosterzeiten schon eine Weinpresse. Jetzt ist von dem Gebäude keine Spur zu entdecken.
43. Die Kampe oder Stägemanns Kampe. Ein Ackerberg mit Grasgarten, jetzt Albrechtsberg genannt. Der kleine Garten dient als Turnplatz, zu Gastwirtszwecken, mit vielen vorgeschichtlichen Überresten. Vielleicht benannt vom Steilhang, 40 Meter abfallend, also kampelnd, oder auch weil oben in altersgrauen Zeiten Kämpfe, wie Funde dartun, stattgefunden, deshalb Kampfplatz, Streitberg genannt. Zahlte Meßkornabgabe an die Oderberger Kirche, kann also niemals Standort des ersten Askanierschlosses Oderberg gewesen sein. Über den Berg zerstreut Urnenscherben.
44. An der Malzmüllerei. Gärten in der Stadt bei der Wassermühle am Berliner Tor belegen, zahlte Gartensteuer an die Kirche.
45. Die Königliche Oberförsterei. Das große Gebäude in der Berliner Straße unterhalb der Bastei, gegenwärtig Dr. Schmieder gehörig. Jetzt hat Oderberg, obgleich von gewaltigen Waldungen umgeben, seine Oberförsterei nach Freienwalde, ganz abgelegen vom Revier, abgeben müssen. Dieses Haus trug vordem an seinem Dache 2 Wasserspeier in Form von Drachen, die von dem Kommandantenhause der Festung Oder-