Beiträge zur Topographie von Oderberg i/Mark.
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berg stammten. Mit der Oderberger Festung stand dieses Haus in engen Beziehungen.
46. Das öffentliche Darrhaus. Es war bis 1750 in der Berlinerstraße belegen, heutige Nummer 59, nach 1806 Privatbesitz und umgebaut. Um 1608 stand ein weiteres Darrhaus in der Angermünderstraße. Näheres darüber ist nicht zu ermitteln gewesen.
47. Das Königliche Salzhaus, vorher, also vor 1754, das „alte“ Provianthaus genannt. Bis 1870 etwa stand es an der ersten Steege zur Oder, schrägüber von der Oberförsterei und dem Darrhause.
48. Das Niederlagshaus. Die alte Niederlage, bis zum Jahre 1780 dem Joachimthalschen Schulamte gehörig, lag neben dem Salzhause auf der andern Seite der Steege.
49. Das Fährhaus oder der alte Zoll. Bis 1756 befand sich hier die Zollstelle für die Oderschiffahrt. Das Haus lag am Fährdamm, der jetzigen Oderbrücke. Nachher wurde dasselbe nach Hohensaathen nach dem sogen. „Neuenzoll“ verlegt.
50. Das Hirten- und das Dienerhaus. Stand vordem neben der Treppe zum. Albreehtsberge, jetzt Privatbesitz, wie auch der Ratsschafstall.
51. Die kurzen Gassen, von der Berlinerstraße südlich zur Oder führend, haben im Ortsverkehr den bezeichnenden Namen „ Steege “,
während die Steige auf der Feldmark Berliner Tor angefangen hießen sie:
X
.S tieg e“ genannt werden. Vom
^f) Päre-steege,
g) Stägemanns-steege,
h) Hülpert-steege,
i) an der Fäbrstelle.
a) Maltmöllda-steege,
b) Graßmann-steege,
X' c) Solthus-steege,
d) Möllenhöved-steege,
e) Schmalle-steege,
Diese Steegen sind die alten Kaufmannsbrücken gewesen, die dem Wasserumschlagsverkehr der Berliner Kaufleute dienten, denn nach dem Berliner Stadtbuch war Oderberg im Mittelalter Berlins Haupthafen. Die andern Gassen der Altstadt und des Kietzes, selbst wenn dieselben zur Oder führten, hatten diesen bezeichnenden Namen Steege nicht, weil auf denselben kein Warenumschlag stattfinden durfte. Nur die Berlinerstraße und der jetzt eingeschnürte Marktplatz hatte diesen Vorzug. Die andern
Gassen wurden „Jatze“ genannt.
52. Am St. Marienkirchhof. Hier stand in Oderberg am Oberkietz und am Mariensteige die alte Marienkapelle als Überrest des ehemaligen Gottesstadtklosters. Die Ruinen wurden 1780 abgebrochen vom Kgl. Zolldirektor Schulze, um Platz für eine Durchgangsstraße zur Aufschließung und Bebauung des Geländes zu gewinnen. Ein Teil der anliegenden Gebäude sind auf den Grundmauern des ehemaligen Gottes-