Kleine Mitteilungen.
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Panl^paabimmel heißen im Volksmunde die fleißigen Leute, die hin und ■wieder hinabsteigen in das Bett der Panke und mit Haken und Spaten die unmöglichsten Dinge herauf befördern. Steine, Flaschen und Eisengeräte, die dort mutwillig hineingeworfen wurden. Fast scheint es, als sähen manche den Flußlauf als eine Schuttablegungsstelle an. Die Reinigungsbeamten, die aus dem Schwein wieder einen Schwan machen, stehen bei ihrer schweren und ungesunden Arbeit bis zu den Knien im Wasser, und vielleicht deswegen hat ihnen der Volkswitz unter Anlehnung an das bekannte Kinderlied: „Zieh’, Schimmel, zieh’!“ den etwas ungewöhnlichen Namen beigelegt. Der Berliner Volkswitz ist sonst sehr behend, wenn es gilt, für irgendeine Sache einen Spitznamen zu finden. Tausend Beispiele lassen sich dafür an- fiihren; doch gehört das vorliegende nicht gerade zu den besten.
0. Monke.
Über Zwieselbäume, Gabelbäume u. dergl. habe ich in der Brandenburgs wiederholt berichtet. Jetzt stoße ich auf folgende Angabe bei dem klassischen Wanderer Th. Fontane „Vor dem Sturm". Gesammelte Werke. Bd. VI. S. 197 in Ilohenvietz: „Auf dem Höhenzuge, dicht neben der Kirche, stand eine alte Buche, die teilte sich halbmannshoch über der Wurzel und wuchs in zwei Stämmen nach rechts und links. Die Sage ging, daß beide Brüder, als sie noch Kinder waren, diesen Baum gemeinschaftlich gepflanzt hätten. Als aber Anselm von der Hand des Jüngern (im 17. Jahrh.) gefallen sei, da habe sich der Stamm geteilt. Und noch andere wußten, daß Matthias, wenn er unten in der Kapelle gebet -t, die große Nußbaumallee bis zur Kirche hinaufsteige und den Buchenstamm, da, w r o er sieh geteilt, zu umfassen und zusammenzupressen suche. Aber umsonst. Er sitze dann zu Füßen des Baumes und klage laut."
Diese Zwieselbäume, wo also die 2 Stämme wieder zusammenwachsend, eine rundliche Öffnung bilden, gelten bei uns, ferner in Pommern als heilbringend. Man zieht buckelige Kinder hindurch, damit sie wieder gerade werden. Eine solche Zwiesel (Hainbuche) habe ich im Elisenhain bei Greifswald und eine andere Zwiesel auf der sog. Herthaburg nicht weit vom Herthasee auf Rügen entdeckt und im Botanischen Merkbüchlein für die Provinz Pommern beschrieben. E. Fr.
Boden-Versackungen. Das B. T. Bl. meldete am 29. März 1910 Folgendes: „Tödlicher Unfall beim Bahnbau. Bei Saarow am Scharmützelsee ist beim Bahnbau Beeskow—Fürstenwalde ein Dammrutsch erfolgt. Der Damm rutschte in eine moorige Wiese, wobei ein Arbeiter Karl Sens verschüttet wurde. Als man den Arbeiter befreite, war er bereits erstickt." Dergleichen Versackungen von aufgeschütteten Erdmassen sind bei uns, namentlich gelegentlich von Dammschüttungen, leider gar nicht selten. So verunglückten Lorenzüge mit Arbeitern, als vor Jahren die Ostbahn durch das fast unergründliche Rothe Luch nahe Damsdorf-Müncheberg gelegt wurde. Ebenso vor etwa 3 Jahren bei Aufschüttung der Döberitzer Heestraße zwischen dem Picheisberger- und Pichelswerderschen Ufer im Stößensee. E. ir.