Heft 
(1912) 20
Seite
257
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Chronik der Schule zu Gießmannsdorf, Kreis Luckau.

In den filialen Pelkwitz und Kreblitz auch alle Sonntage Wechsel weide allewege frühe; wen nnhn an einem Sonntage in solcher filiale die Predigt nicht gefallet, ist der Schulmeister schuldigk, doch nach gehal­tenem Gottesdienst in der matre, undt zu Hanse genommener Mahlzeit dahin zu gehen, aldar zu singen und auß der Postil eine Predigt zu lesen. In den 3 hohen Festen predigt der Pfarr in dreien Kirchen, alß Gißmannsdorff, Pelkwitz und Kreblitz, und zwar also, daß in der matre wie sonst allzeit, die rechte, in einem filial aber die frühe undt im andern die Vesperpredigt gethan wirdt. Den andern Tag predigt Er wie sonst des Sonntags in dem einen filial frühe, wie es fallet, und in der matre die rechte Predigt, und muß alsdann der Schulmeister nach Mittage das andere filial besuchen undt darinn singen undt lesen. Weilen an einem hohen feste bisweilen ein filial nur eine, das andere 2 predigten bekommt, als wird es auf das folgende fest also angestellt, daß wen es gleich nach der gewöhnlichen Sontagen nicht eintrifft, dennoch das andere filial auch 2 Predigten haben müsse. Des 3. Tages wird in Weihnachten und Ostern in den 2 filialen gar nicht, in der matre aber frühe und darnach in dem Capelchen zu Zauch zur rechten Zeit gepredigt, Beichte gehört undt Communion gehalten. In dem Pfingstfest aber wird des

з. Tages nur in der matre die rechte Predigt gehalten.

In der matre wird des ersten Tages in den 3 hohen festen das Ambt allzeit gehalten, auch in dem filial, wo die frühe predigt feilt; des andern tages in dem andern filial, da auch die frühe predigt gehalten wirdt. In dem Capelchen zu Zauch wirdt nurt alle quartal als Weihnachten, undt Ostern des dritten Tages, wie schon gedacht, auch Johannis undt Michaelis gepredigt, undt allzeit Communion gehalten, aldar die Leute liehest dem Opferpfennig dem Pfarr jede Person noch 1 Pfennig giebt, davor Er den Wein zur Communion zu schaffen schuldigk.

Die Aposteltage werden dahir nicht gefeiert.

Des grünen Donnerstags u. stillen freytags geschieht in der matre

и. einem filial wechselsweise eine Predigt in der Ordnung, wie die andern Sonntage, undt wird des Donnerstags von dem Abendmahl ge­handelt, des freytags, nachdem die ganze Passionshistorie aus den 4 Evangelisten zusammengezogen von der Kanzel abgelesen wird, ge­schieht darauf eine kurze Erklehruug. Das Amt aber wird in diesen beyden Tagen nirgends gehalten, und in welchem filial die Predigt in solchen 2 tagen nicht gefallet, in denselben wirdt auch vom Küster nichts gelesen. Kirchmeßpredigt thut Er alle Jahr zu Pelkwitz.

Nach Kreblitz undt Pelkwitz muß der Pfarrer nebest dem Schul­meister die todten daselbst zu begraben gehen, die von Zauch bringen ihre Leichen nach Gißmannsdorf und werden alda begraben. Es sind auch diese Leute zu Zauch den Pfarr nebest den Schulmeister, so offt Er die 4 mahl im Jahr aldar predigt, durch ihre eigne fuhren abholen undt