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und Möglichkeit sowohl in Gießmannsdorf als in den dazu ein- gepfarthen sämtlichen Dorfschaften dergestalt ausrichten zu können, daß darüber keine gegründete Klage noch Beschwerde gefiihret worden mögen, wie ich denn noch den redlichen Vorsatz hege, dergl. biß an mein seel. Ende ins Werk zu setzen und darinnen fest zu verharren. Gleichwie aber meiu herannahendes hohes Alter und die hiermit abnehmenden Lebens-Kraffte bey meinem sauren Schulschweiße dennoch einige Erleichterung bedürften wollen, so wünschte gerne, daß, wie dergl. Gnade meinem ehemaligen Anteceßori 1 ) allermildreichst angediehen ist, mir alten Schuldiener ebenfals auch eine milde Erleichterung und Beyhiilffe widerfahre, wenn nur hierbey das Glücke haben könne, ein geruhiges und friedfertiges Comportement 2 ) zugleich mit zu erhalten, und in meinem grauen Alter keinen Gebruch an Lebensunterhalt zu erleiden. Alldieweilen nun aber ich dieserhalb, und zur Erlangung meines Wunsches ein ganz besonders Zutrauen in einen erwünschtigen, stillen, sittsamen und friedfertigen Menschen Nahmens Friedr. Ernst Textor aus Cahnsdorf gebürtig, gesetzet, und von ihm eine ganz besondere Verträglichkeit und gutes Verhalten, die mir von dessen Vater, welcher Schulmeister zu Cahnsdorf gewesen, bereits sattsam bekant ist, verhoffen kann, hiernachst derselbe mit der zum Schuldienste nöthigen Wissenschaft sowohl im lesen als schreiben und Catechisation versehen, und da ferner zur Verherr- lichung des Gießmannsdorfschen Gottesdienstes und Ehre Gottes ein Orgelwerk mit der Zeit, wie es nicht unscheinbar scheint aufgerichtet werden sollte, auch hierzu sich geschickt und fertig finden läßet. Endlich aber auch derselbe in meinem Alter mir die nöthige Versorgung und Unterhalt zu schwächen nicht geneyget ist, und hieraus auf künftighin nicht das geringste Aegerniß entstehen dürfte, sondern diesen sowohl, als allen Querelen 3 ) abhelfen Maße gegeben würde, niemaßen derselbe sich seines Unterhalts halber gegen mich gar billig declariret hat; So habe ich für die größte Gnade, die mir annoch in dieser Weid wiederfahren könne, es gehalten, wenn mir in meinem hohen Alter das Glück wiederfahre, daß zu Erleichterung meines beschwerlichen Alters mir gedachter Textor als ein Mitgehülfe in meinem Amte allergnädigst zugeordnet werde, und solchem nach unterwinde mich hierdurch Ew. Königliche Majestät und Churfürstl. Durchlaucht allerfußfälligst beweglichst bittend anzugehen, Allerhöchst dieselbdten wollen in Allerhöchst genädigster Beherzigung meiner biß in meiu hohes Alter verhoffentlich treu und redlich geleisteten Dienste und zu
') Amtsvorgänger. *) Zusammenleben. 3 ) Zank, Streit.