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Kleine Mitteilungen.
als Commendant dieser Stadt, und der Graf Chotutius, qui, nebst meinem Herrn Obristen sehr gnädig gegen und muß ich dieselben täglich besuchen. Die Wohlgewogenheit so das werthe Langnerische Hauß gegen mich noch spüren läßt, ist mir sehr angenehm. Bitte deßhalb meine ergebenste Hochachtung sowohl Herrn als Mad. Langner gütigst anzuzeigen und mich Ihrer Freundschaft bestens zu empfehlen. Die genoßene Güte werde ich nie ver- geßen so Gott davor täglich um Vergeltung anrufen. Was die gütige Offerte der Mad. Langner in puncto des Thee anbelangt, erkenne mit schuldigem Dank, und würde Selbige als einen nochmaligen Beweiß Ihrer Güte erkennen, wenn Dieselben davon etwas überschicken wollten mit der Bitte den Preiß davon sogleich mitzumelden. Ich habe zwar auch um ein paar Pfund Knaster gebethen, allein aus einem Schreiben habe erfahren, daß Madame denselben erst nach der Franckfurter Messe schicken will, welches mir aber zu lange fällt, deßhalb ich hier Anhalt gesucht, inmaßen ich einen recht guten Freund von Berlin aus des Hr. Spener und dem Haudischen Buchladen habe kennen lernen, der mir damit an die Hand gehen kann. Dieser ist hier wohnhaft und mein beständiger Gesellschafter. Doch dieser 2_punct belieben Sie nur mit Madame allein zu sprechen, bey bequemer Gelegenheit. Ich habe jetzt des ehrlichen alten Würfels sein gewesenes Quartir bezogen, welcher vielmals grüßen läßt. Sie brauchen mein Quartir nicht mehr auf den Brief zu melden; denn sie kennen mich schon in der Post, und der Hr. Post-Meister ist ein guter Freund von mir. Den alten ehrlichen und getreuen Freund den Hr. Wirbitz bitte viel 00000000 mahl zu grüßen und auch den Hr. Baron, sobald ich werde können, werde auch an ihnen schreiben. Zugleich bitte mir fernerhin Dero geehrte Briefe freundschaftlich aus und verbleibe lebenslang
Ew. HochEdelgeborener Herr
Meines Hr. Bruders werthgeschätzten Freund
Dero
aufrichtiger Freund und Diener Michaelis.
Glogau den 1. Mart. 1745.
In Eil: Sie schreiben von einem Brief, den ich bestellen soll; ich habe aber keinen bekommen. Adieu Vertas quael's:
P. S. Sie werther Freund werden so gütig sein und gegenwärtige Commission durch Carte an seine Frau Mama bestellen laßen. Nehmlich ich erinnere mich, daß Madame Langner ein Waßer machen können vor den rothen Augen. Nun ist hier eine officier Frau unterm Bataillon, welcher schon über 10 Wochen an solche rothen Augen laboriret und hat soviel davor gebraucht, es will aber nicht anschlagen und sie wird dadurch ganz elend, als würde mir Mad. Langner eine überauß große Gefälligkeit erweisen, wenn dieselben mir etwas von diesem Wasser überschicken wollten mit ehester Post. Ich habe dieses Waßers erwähnt und die Frau von Unruhen hat mich inständigst geflehet, deßhalb zu schreiben, damit Sie Ihre Schmer- zens loßwürde. Ich zweifle nicht, Mad. Langnern werden nach Ihrer mir bekannten Güte gegen Kranke, sich auch ein Vergnügen machen, dieser Person zu helfen. Adieu.