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Kleine Mitteilungen.
will auch den letzten Heller zahlen. Geben Sie ihm auch einliegenden Brief. Ingleichen haben Sie die Güte den Brief an meine Mutter, an Mad. Langner abzugeben und zu bitten, daß sie selbigen sogleich zu bestellen die Güte habe, weil sie mir versichert, daß, wenn ich Briefe an meine Mutter schreibe, ich sie Ihr nur überschicken solle, sie wolle sie gleich davor sorgen, daß sie meine Mutter bekäme. Übrigens wünsche ich Ihnen von Herzen alles wahre Vergnügen und verbleibe lebenslang mit aller Hochachtung
IIochEdler Hochgelehrter Herr
Mein Insonders Wohlgeschätzter Freund
Dero
getreuer Freund
Breslau, den 20. July 1745. Diener
Michaelis.
P. S. An das ganze Langnersche Haus meine gehorsamste Empfehlung. Adieu tausendmahl.
P. S. Bitten Sie doch Mons. Langnern, daß er mir die Liebe thut und einmal, wenn er Zeit hat, bey dem Hr. Dr. Fabern geht, daß er mir einen Catalogum von meinen dortigen Büchern mache Und mir selbigen überschicke, ich will Ihm gerne (unleserlich).
IIochEdler Hochgelehrter Herr!
Insonder Hoch und werthgeschätzter Freund.
Mit Verlangen habe ich gehoffet eine Antwort auf mein an Sie abge- laßenes Schreiben zu bekommen, ja ich glaubte gar, als wäre Ihnen mein Brief unangenehm gewesen, biß ich eben jetzo als den 7 Oktober Dero Zuschrift vom 5. Aug und des ehrlichen Hr. Wirbitz seinen vom 3 Aug. in einer Einlage von meinem gnädigen Hr. General bekomme. Dero Briefe haben besondere Schicksale erlitten. Sie sind aber von dem Tage, da wir von Breßlau schleunigst ausmarschiren mußten, daselbst eingetroften, und weil niemand anders glauben konnte, als wir würden zur Armee in Böhmen stoßen, so hat der Postsecretair, welcher mein guter Freund ist, diese Briefe recta ä l’Armöe in Böhmen addressirt, daselbst haben sie sich von einem Orte zum andern herumgetrieben und weil niemand unser Regiment daselbst finden konnte, so hat das Feld-Post-Amt endlich erfahren, daß der General Kalsow in Oberschlesien ein Corps commandirt, welches also geglaubt, sein Regiment würde auch dastehen und also den Brief dahin abgesandt, da er denn auch das Glück gehabt nun dem Hr. General eingehändigt zu werden, welcher denselben mit sich geführet, hiß in die Mährische Dörfer und von da aus hat er an mich geschrieben und diese Briefe von 2en meiner besten Freunde übersandt. Sie können nicht glauben, wie dieselben Briefe aussahen, die Tinte ist ganz verloschen, habe also wenig davon lesen können. Erkenne aber doch daraus so reichlich daß Sie beyderseits werthgeschätzte Freunde noch fortfahren Dero Liebe gegen beyzubehalten, bitte also gleiches von mir jederzeit zu erwarten. Den Thl. wird Hr. Wirbitz wohl bekommen haben, indem ich gemuthmaßet, daß sogleich ausgelegt, danke demselben also herzlich und will gerne wieder dienen Eben jetzo habe ich die beste Ge-