0. (3. ordentliche) Versammlung des XX. Vereiusjahres
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Mittwoch, den 27. September 1911, abends 7‘/i Uhr,
im großen Sitzungssaal des Braudenburgisohen Ständehauses,
Matthäikirchstr. 20'21.
Nr. I bis XXXII. Mitteilungen des Vorsitzenden Geheimrat E. Eriedel.
A. Allgemeines.
I. Das heimatkundliche Festspiel der Brandenburgia „Albrecht der Bär“ auf Picheiswerder hat mit dem 3. d. M. seine letzte (46.) Aufführung erlebt. Den Vorstand drängt es denjenigen Mitgliedern, welche hauptsächlich auf dem Picheiswerder im Interesse des Gelingens der Veranstaltungen tätig gewesen sind, am heutigen Abend nochmals zu danken. Insbesondere gilt dieser Dank unserm Ausschußmitglied Herrn Ingenieur Emil Plack, der den geschäftsführenden Festspielausschuß mit großer Hingabe und Opferwilligkeit geleitet hat. Nächstdem u. M. Herrn Cuuo Becker in Spandau, der Herrn Plack bestens unterstützt, aber daneben vorzüglich die mancherlei Geschäfte und Mühewaltungen in unserer Nachbarschaft ebenfalls mit Geschick und Aufopferung geführt und geleistet hat. Unser Schatzmeister Herr Rönnebeck hat sich nicht minder dankenswert anstreugen müssen, um den zahlreichen neuen Anforderungen gerecht zu werden, er ist dabei von Herrn Professor Buchholz mit großer Treue unterstützt worden. U. M. Dermitzel und Schweers haben sich um die Aufsicht verdient gemacht und auch der Gattinnen mehrer der genannten Mitglieder, die fast niemals fehlten und ihre Männer treulichst unterstützten, müssen wir mit vollster Anerkennung gedenken. U. M. Herr Oberregisseur Heinrich Frey ist nicht minder mit voller Sachkenntnis und Hingabe für die beste Ausstattung, Inszenierung und vollendete Aufführung des Dreiakters unseres Mitgliedes Eberhard König tätig gewesen, wie es diese Dichtung verdiente, die durch die Tiefe ihrer Auffassung und ihren künstlerischen Schwung die Zuhörerschaft allemal hingerissen hat. Die Tages- wie die Berufspresse hat alles das zu wiederholten Malen anerkannt.
So gebührt denn unserer Brandenburgia dasLob und das Verdienst die Heimatkunde durch einenpackenden vaterländischen und hochdramatischen Stoff innerhalb Groß-Berlins zum ersten Male auf einer Freilichtbühne wie sie schöner und ergreifender nicht gedacht werden kann, popularisiert und einer Zuschauer- und Zuhörerschaft von vielen Zehntausenden aus allen Gesellschaftsklassen, Jung und Alt, in einer frei dichterischen, dabei aber zugleich historischen Form vorgeführt zu haben. Es ist dies eine