Heft 
(1912) 20
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13. (0. außerordentl.) Versammlung des XX. Vereinsjahres.

schule Bedeutung erlangten. Unter Direktor K. Schnitze wurde das Seminar 1879 von der Oranienburger Straße 29 nach der Friedrich- Straße 229 verlegt, wo ein Grundstück für 106 500 Taler gekauft worden war. Schließlich entsprachen weder die Baulichkeiten noch die geräusch­volle Umgebung den Anforderungen, die an eine Lehrerbildungsanstalt gestellt werden müssen; daher wurde das Seminar nach Spandau ver­legt, wo eine siebenklassige Volksschule als Übungsschnle, eine Mittel­schule und eine Vorbereitungsschule (Präparandenanstalt) mit ihm ver­bunden sind. Für die Errichtung der Gebäude wmrden 678 000 Mk., für die innere Ausstattung 40 000 Mk. gebraucht. Namhafte Lehrer haben an dem alten Berliner Seminar gewirkt, u. a. Nädler (18291836), später Professor an der Universität in Dorpat und russischer Staatsrat, Maß­mann, Ludwig Erk (18351875), Grell, Direktor der Singakademie, und der Prinzenlehrer Fechner.

Endlich wurde die Königliche Landes-Turnanstalt unter der Führung des Prof. Dr. Weede besichtigt. Sie. war früher mit der Militärtnrnan- stalt in der Scharnhorst-Straße in Berlin (Zentral-Turnanstalt) ver­bunden, befand sich dann 32 Jahre lang auf dem Grundstück Friedrich- Straße 229 und wurde Ende September 1911 ebenfalls nach Spandau verlegt. Ihre Aufgabe besteht in der Ausbildung und Fortbildung von Turnlehrern und Turnlehrerinnen; sie gibt aber auch Schulaufsichtsbe­amten Gelegenheit, den Betrieb des Turnunterrichts kennen zu lernen, und stellt sich endlich in den Dienst der großen Turnverbände und der Jugendpflege.

Das Gebäude mit seinen Anbauten und Nebengebäuden überraschte durch die Großartigkeit seiner Verhältnisse in allen Teilen.

Der Vorsitzende Herr Geheimrat Friedei dankte den drei freund­lichen Führern .auf das wärmste und wünscht der Stadt Spandau, die jetzt in mächtigem Aufschwung unter der kräftigen Führerschaft ihres hochverdienten Oberbürgermeisters Herrn Geheimrat Koeltze nach allen Himmelsrichtungen sich großstadtartig ausdehnt, zu allen ferneren Unter­nehmungen Glück und Wohlgedeihen.