Heft 
(1912) 20
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15. (6. ordentl.) Versammlung des XX, Vereinsjahres

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Hasenfelde Kr. Lebus, dazu erörtert Dr. Hilzheiiner die Haustierknochen, sehr stattliche ZiegeD, sonst Kümmerrassen: Torf-Schwein und Torf-Rind. Prof. R. Agadh beschreibt seine Ausgrabungen in dem Schwedenschanze genannten Burgwall von Lossow am hohen Oderufer bei Frankfurt, vorslavisch, Aurither Typus. Ein großer Bronzedepotfund in Lenzer- silge bei Lanz gelangten in das neue Prignitz-Museum zu Heiligen­grabe. Wie ich längst vermutet, ist bei der Heiligen Geistkirche zu Potsdam ein wendischer Pfahlbau und Burgwall während des niedrigen Wasserstandes in diesem Jahr entdeckt worden. Es handelt sich um die alte Burg. Eine dorthin geführt habende Straße heißt die Burgstraße. Die Funde kommen in das neue städtische Museum.

XH1. Herr Hermann Busse überreicht seine reichhaltige, sorg­fältige und gut illustrierte Abhandlung: Neue und ältere Ausgabungen von vorgeschichtlichen Einzelfunden, Gräberfeldern und Wohnplätzen bei Woltersdorf, Kreis Nieder-Barnim. Wer Herrn Busses prächtiges Privatmuseum in Woltersdorfer Schleuse besucht, wird einen großen Teil der von dem unermüdlichen Altertumsforscher gewonnenen Schätze dort finden.

XIV. Unser verehrtes k. M. Herr Stadtarchivar Professor Dr. Otto Tschirch zu Brandenburg a. H. macht Mitteilungen über die daselbst für den 22. Juni 1912 zum 500 jährigen Gedächtnis des Einzugs der Hohenzollern in die Mark, speziell in die alte Havelfeste, geplanten Veranstaltungen, gleichzeitig überreicht er eine für gleichen Zweck herausgegebene SchriftBilder aus der Geschichte der Mark Branden­burg, die obwohl volkstümlich ohne gelehrten Apparat verfaßt, zu dem Besten gehört, was auf diesem Gebiet erschienen ist und der allgemeinen Beachtung hiermit bestens empfohlen wird.

XV. Unser fleißiges Mitglied Herr Rendant Wilhelm Ratig in Perleberg überreicht einen trefflichen Beitrag zur Geschichte seiner StadtPerlebergs Fachwerkhäuser und Merkwürdigkeiten am Rathause und der Kirche. 3 Abbildungen erleichtern das Verständnis. Der sogenannte Doch an einer Kette des Rathauses (Westgiebel), woran die üppige Volksphantasie allerhand Schaudersagen geknüpft, entpuppt sich als ein Gerät, die Weite der Netzmaschen für die Fischer zu bestimmen.

E. Bildliches.

XVI. Das Märkische Museum hat die vorliegende schöne PhotogravürensammlungDas malerische Berlin, Bilder und Blicke , 12 prächtige Aufnahmen, soeben herausgegeben. Auch der billige Preis des vornehm ausgestatteten Heftes, 3 M., trägt hoffentlich zur Ver­breitung bei. Im Märkischen Museum verkäuflich.

XVII. U. M. Herr Siemens verkauft die von ihm herausgegebene Sammlung Märkischer Ansichten, von denen 1 Exemplar ausliegt, Heft